Giftmischer
1996-08
Giftmischer
Heute mal etwas ganz anderes...
es kommen immer wieder Fragen zum Giftmischer und dazu wollen wir nun mal Stellung nehmen und etwas dazu sagen...
Frage: Wie funktioniert das Mitmachen bei euch?
Antwort: Ganz einfach¸ Ihr entwerft ein Kraut¸ oder nehmt einfach eines¸ das ihr schon mal beschrieben habt und mailt es an uns... Desweiteren sammeln wir auch Tiere und Tränke aller Art¸ also kein Problem¸ wenn es nicht direkt bei uns paßt¸ dann werden wir uns erlauben¸ den Beitrag in einer der anderen Rubriken zu veröffentlichen.
Frage: Ich habe da noch ein ganz tolles Kraut aus System XYZ¸ oder der Zeitschrift ZXY¸ die nicht mehr erhältlich ist¸ wie sieht es damit aus?
Antwort: Bitte verzichtet auf die Beiträge in diesem Fall. Es gibt schon Probleme¸ wenn man nur eine winzige Beschreibung abschreibt und es kommt heraus. Wir haben uns schon einmal mit einem solchen Fall beschäftigen müssen. Deswegen bitten wir alle¸ dies nicht zu tun.
Frage: Mein Beschreibung ist aber nur 5 Zeilen lang¸ könnt ihr damit etwas anfangen? [oder:] Ich habe nur eine Idee¸ die ich aber noch nicht ausgearbeitet habe...
Antwort: Jaaaaaa¸ immer nur her damit! Vielleicht kann man ja etwas gemeinsam daraus erarbeiten.
Frage: Gibt es den Giftmischer auch ohne MD?
Antwort: Nein¸ der Giftmischer ist ein fester Bestandteil des MD. Aber wir arbeiten im Moment an einer Sammlung von Kräutern¸ die dann extra veröffentlicht wird. [Wer noch Beiträge dafür hat¸ immer nur her damit!] Mehr wollen wir an dieser Stelle aber noch nicht verraten ;)
Frage: Warum gibt es wieder nichts von Ixal und Lettrotes?
Antwort: Wir haben das große Problem¸ daß wir ziemlich wenig Rückmeldung bekommen. Deswegen wissen wir nicht¸ was ihr gerne lest¸ oder was nicht. In diesem Fall könnt ihr einfach eine mail an uns schicken und uns eure Meinung sagen¸ da wir uns doch ein wenig Rückmeldung wünschen... [die Schreiber der anderen Rubriken sicherlich auch]
Grüße¸
Wil & Letti |
Genug der Vorrede¸ hier kommt der Giftmischer 21 lang erwartet und nun doch endlich geschrieben ;)
Heute:
Falscher Huflattich
Eine mehrjährige Pflanze¸ die aus einem seitlich verlaufenden Wurzelstock von bis zu drei Meter Länge mehrere Triebe schiebt. Jeder Trieb verzweigt sich in ein Büschel aus 5-10 Stengeln. Diese wachsen jedes Jahr etwas höher¸ wobei die Triebe nach 3-4 Jahren mit etwa 40 cm ihre größte Höhe erreichen. In den Folgejahren werden sie wieder kleiner. Junge und alte Pflanzen werden mindestens 10cm hoch. Die Pflanze kann etwa 10 Jahre alt werden. Durch den schrägen Verlauf nebeneinander liegender Triebe ist die Pflanze relativ leicht zu erkennen. Dieser wird allerdings gestört¸ wenn die Pflanzen eng beieinander wachsen und ihre Wurzeln miteinander verschmelzen.Die bodenständigen Blätter sind hufeisenförmig und ähneln¸ wie auch die Blüten¸ denen des Huflattich. Die Blüten sitzen wie bei diesem am Ende der Stengel und bestehen aus einen kompakten Innenteil¸ um den sich eine dichter Kranz länglicher bis röhrenförmiger Blütenblätter legt. Die Farbe des falschen Huflattich ist jedoch etwas rötlicher als bei seinem echten Gegenstück. Nachtsichtige Wesen werden im Morgen- und Abendrot die stärkere Blässe und höhere Transparenz der Blütenblätter erkennen. Auch findet man die Pflanze selten zusammen mit echtem Huflattich. Blütezeit: Draugmond bis Bärmond.
Vork.: Weit verbreitet in bodensauren Wäldern der südlichen Länder. Nach Norden zu und in Höhenlagen seltener. In Moravod und Alba beispielsweise nur noch in windgeschützten¸ sonnigen Tälern. Die Pflanze bevorzugt helle aber schattige Standplätze¸ daher findet man sie am häufigsten auf Waldlichtungen¸ in lichtem Unterholz und an Weg- und Flurrainen. Verw.: Der Kaltauszug der frischen Blüten oder getrocknete Blüten werden oral verabreicht. Bei Erhitzung gehen die Wirkstoffe verloren! Die Blüten müssen im Dunkeln getrocknet werden.
Kaltauszug: 2Tl kleingeschnittene Blüten werden auf 1l Wasser gegeben und müssen nach dem umrühren ca. 12 Stunden im dunklen ruhen. Der Trank ist geschmacklos. 1-2 Tl der getrockneten Blüten können beispielsweise als "Kräuter " einer Speise zugegeben werden. Sie besitzen einen sehr schwachen¸ herben Geschmack.
Wirkung: Der falsche Huflattich enthält mehrere Wirkstoffe¸ die je nach Alter der Pflanze in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen vorliegen. Dies macht ihre Dosierung so schwierig¸ daß sie medizinisch nur mit hohem Risiko einzusetzen ist. Im Gegensatz zum Huflattich sind die Blätter als Wundkraut völlig ohne Wirkung.
Die getrockneten Blüten sind etwa ein halbes Jahr haltbar. In dieser Zeit verlieren die Inhaltsstoffe unterschiedlich schnell an Wirkung.
PW:Gift mißlungen: Nach 1W20 Minuten erleidet das Opfer schwere Herz-Rhythmusstörungen¸ die sich schnell zu Herzkrämpfen steigern. Diese gehen mit Atemnot einher¸ die dem Opfer oft den Angstschweiß auf die Stirn treiben. Das Opfer verliert rasch das Bewußtsein. Es stirbt an Herzstillstand¸ wenn es nicht vorher erstickt. Nach 1W20 Minuten ist der Todeskampf vorbei.
PW:Gift gelungen: Es treten dieselben Symptome auf wie bei mißlungenem PW:Gift¸ jedoch unterbleiben die Herzkrämpfe und die Atmennot ist weniger stark ausgeprägt. Die Zeit bis zum Einsetzen der Symptome und die Wirkungsdauer beträgt ebenfalls je 1W20 Minuten. Aufgrund zu geringer Sauerstoffversorgung keuchen die Opfer aufs erbärmlichste und verfärben sich oft. Unbehandelt kehren die Herz-Rhythmusstörungen sporadisch wieder und dauern ein Leben lang an.
Das Opfer empfindet in diesen Phasen Beklemmung oder Angst und erleidet Mali auf EW:Angriff und Abwehr. Es Opfer verliert 1W6 LP/AP.
Behandlung: Bewußtlosigkeit und Atemnot können durch sofortige Erste-Hilfe-Maßnahmen¸ wie zum Beispiel Herzmassage und künstliche Beatmung¸ gelindert werden. Der Patient bleibt aber maximal 1W20 weitere Minuten am Leben. Einzige Heilmethoden sind Bannen von Gift und Allheilung.
Bei gelungenem PW:Gift werden Gehirnschäden sicher vermieden¸ die unbehandelt möglich sind (Ein einziges Mal PW:95¸ maximaler In-Verlust 1W4).
Medizinische Anwendung: Bei Menschen mit Herzbeschwerden der oben beschriebenen Art kann die regelmäßige Einnahme alter Blüten die Beschwerden lindern (auch bei ehemaligen Giftopfern). Die Dosierung ist jedoch höchst problematisch und muß für jede Pflanze¸ bzw. bei jedem Einkauf neu ermittelt werden. Sie kann nur von sehr erfahrenen Meisterheilern vorgenommen und nur von reichen Personen bezahlt werden.
Erfahrungen und Preise: Wegen der Seltenheit der Pflanze sind nur wenige Heiler und Giftmischer des Nordens damit vertraut. Die Schwierigkeit beträgt für sie EW+5. Spieler aus südlichen Ländern mit entsprechenden Kenntnissen erhalten EW+3.
Fünf Anwendungen (lethale Dosis) kosten etwa 500 GS. Im Süden kann der Preis verringert werden¸ im hohen Norden sollte er höher liegen. Diese Anwendungen sind immer frisch. Unerprobte Blätter kosten die Hälfte¸ können aber schon ein halbes Jahr alt sein.
Zaubereigenschaften: Die Pollen des falschen Huflattich sind ein nützlicher Bestandteil bei Liebeszaubern. Es geht zudem das Gerücht¸ daß sie - mit anderen Stoffen gemischt - als Ersatzstoff für den Zauber Angst' eingesetzt werden können. Der Autor bittet um Erfahrungsberichte.
Anm.:
- Das Mittel wirkt ausschließlich oral. Die Blätter haben keine Wirkung.
- Erfahrene Giftmischer werden den Kaltauszug bevorzugen. Um die nicht letale Dosis zu ermitteln empfiehlt es sich¸ den Kaltauszug an einem Tier (z.B. einem Kaninchen) zu erproben. Dabei wird der Kaltauszug entsprechend dem Verhältnis der Körpergewichte mit kaltem Wasser verdünnt. Sobald das Tier die Symptome überlebt¸ ist die richtige Dosis gefunden. (Die unglücklichen Tiere können gebraten oder gekocht ohne Gefahr verzehrt werden).
- Ein Opfer welches Blüten die älter als drei Monate sind zu sich nimmt¸ sollte einen deutlichen Bonus auf den PW:Gift erhalten.
- Soll ein Spieler medizinisch behandelt werden¸ so muß die Wirkung jedesmal neu ausgewürfelt werden. Sie reicht von wirkungslos bis zu den Symptomen bei PW:Gift gelungen'.
Inkel
Art: Rübe¸ die bevorzugt im Moor oder auf sauren Böden beheimatet ist.Vorkommen: Auf Vesternesse in den Sumpfgebieten und einigen Rändern an Bachläufen.
Verwendung: keinerlei magische Wirkung. Es ist vielmehr so¸ daß diese Rübe fast unbekannt ist. Sie ist sehr stärkehaltig und schmeckt ähnlich wie Kartoffeln. Angebaut wird sie nur im Sumpf westlich vom Penganniongebirge in Clanngadarn. Dort sind die Rübenbauern auch ein Begriff und nur hier kennt man die großen Vorteile der Rübe die ja dort gedeiht¸ wo sonst nur wenige der Kulturpflanzen wachsen.
Man kann mit recht wenigen dieser Rüben schon eine stark sättigende Mahlzeit bereiten. Sehr beliebt zu gebratenem Moorhuhn. Versucht man die Rübe woanders anzupflanzen¸ so geht die Pflanze recht schnell ein¸ wenn der Boden nicht sauer genug ist.
Eure Giftmischer:
Wil & Letti |