Der COCOON I
1996-08
Der COCOON I - Ein Erfahrungsbericht
Am 15. & 16 Juni 1996 fand der erste Convent der Krefelder Seidenraupen (GFR) statt. Da ich als Organisator mit dabei war, möchte ich Euch ein wenig - auch von hinter den Kulissen - erzählen.
Erst wenige Wochen vorher stand endgültig fest, daß uns die Bücherei als Ort der Veranstaltung zur Verfügung stehen würde. Aufgrund eines Zeitungsartikels in der RP, wurde man auf uns aufmerksam und meldete sich bei uns. Von diesem Zeitpunkt - als Vorlaufzeit für einen Convent eigentlich viel zu spät - begannen wir mit der Werbung und der Organisation. Organisatorisch klappte alles reibungslos. Getränke und Essen wurde organisiert, die Aufteilung der Räume festgelegt und die anstehenden Aufgaben verteilt.
Am Samstag den 15.06.1996 war es dann soweit. Pünktlich bei Schluß des normalen Bücherei - Betriebs um 14:00 Uhr begannen wir mit der nötigen Umgestaltung der Bücherei und der Einlagerung der Nahrungsmittel. Zusätzliche Stühle und Tische wurden aufgestellt und störende Regale verstaut.
Um 16:00 Uhr standen dann tatsächlich auch schon die ersten Gäste im Vorraum und verteilten sich allmählich über die ganze Bücherei. Ein neuer Veranstaltungsort bedeutet auch für 'alte Hasen' immer eine gewisse Zeit der Eingewöhnung und ein wenig Nervenkitzel. So wurden denn auch die ersten Stunden im Wesentlichen dazu genutzt alte Bekannte zu begrüßen und sich einen Spielleiter oder geeignete Spieler zu suchen. Und genau da begann das Paradox: Der COCOON I war in meiner Con - Zeit der erste Convent mit einem Überschuß an Spielleitern. Noch nie habe ich Spielleiter trösten müssen, weil alle Spieler schon auf andere Runden verteilt waren...
Da wir wunderschönes Wetter mit Sonnenschein satt hatten, hielten sich viele Runden im Innenhof (Raucherzone) der Bücherei auf. Teils unter Sonnenschirmen, teils im Bad der angenehmen Sonne, frönte man dem Rollenspiel. Aber auch die unzähligen Nischen der Büchereiräume wurden genutzt. Neben zahlreichen Rollenspielrunden fanden sich auch genügend Spieler für das Siedler - Turnier, das Spiele - Angebot der Spielzeit, und die Karten - Zone. Wer Geld ausgeben wollte, fand ausreichend Material bei unseren drei Händlern - am Sonntag fand sich sogar noch ein weiterer 'fliegender' Händler mit einer großen Auswahl an künstlerischen Werken ein.
Am Abend wurden die bestellten Pizzen geliefert und in einer wahren Schlacht an die Hungrigen verteilt, die sich nicht bereits an unserer schmackhaften Suppe mit Würstchen und den anderen Leckereien sattgegessen hatten. Da die Pizzaria nichts von unserem Alkoholverbot wußte, endeten die Weinflaschen ihre Existenz bei einem standesgemäßen Festessen unter freiem Himmel.
Je später der Abend - desto mehr Leute zogen sich aus der schattigen Kühle der Nacht in die Räumlichkeiten der Bücherei zurück. Viele Runden dauerten bis tief in die Nacht, oder auch bis zum nächsten Morgen. Andere Spieler zogen es vor sich zum Schlafen in dafür vorgesehene Räume zurückzuziehen oder bei der Filmvorführung einzuschlafen.
Ausgeruht begab man sich am nächsten Morgen zum opulenten Frühstück in ein benachbartes Café, oder verzehrte seine eigenen Vorräte. Frisch gestärkt ging es dann in die zweite Runde. Sonntag erfolgte sowohl die Auswertung der Miniaturen - Wahl, als auch die Wahl der besten Gewandung. Letzteres endete in einer gelungenen Vorstellung aller Teilnehmer, die sich über eine halbe Stunde hinzog und viele Zuschauer fand. Sonnenschein sei Dank, konnte auch hierfür der Innenhof genutzt werden.
Gegen 18:00 Uhr war dann der offizielle Teil des Convents beendet und wir begannen mit dem Aufräumen, einige Spielrunden dauerten noch bis 20:00 Uhr an, dann war endgültig Auskehr angesagt. Gegen 21:00 Uhr war die Bücherei besenrein und kein normaler Besucher der Bücherei hätte noch etwas von den vergangenen Ereignissen ahnen können. Müde und zufrieden sanken die meisten der Orga ins Bettchen.
Zurückblickend läßt sich folgendes sagen: Unser erster Convent hatte etwa 120 Besucher. Eigentlich zu wenig (siehe Problem der Spielleiter) aber dennoch ausreichend, da uns schließlich doch alle wieder zufrieden verließen. Uns blieb so aber genügend Spielraum und konnten unsere ersten Con - Erfahrungen machen und kleine organisatorisch Fehler fielen so kaum auf. Insgesamt also ein Convent ohne Schattenseiten.
Dogio the Witch |