Giftmischer
1995-06
Giftmischer
"Endlich mal jemand¸ der sich zu unserer Arbeit äußert und der dann sogar noch neues Material beisteuert"¸ entfährt es Lettrotes¸ der noch immer den Brief in den Händen haltend gar nicht mehr zu bremsen ist.
"Wenn das so weitergeht¸ dann sind die Probleme der letzten Wochen vergessen und da muß ich mich doch gleich an die Arbeit stürzen¸ solange die Motivation noch anhält"¸ grinst er und will sich gerade auf den Weg ins Labor machen. "Hey¸ Moment!"¸ ruft Ixal¸ "ich habe noch was für Dich...". Lettrotes dreht sich um¸ schaut Ixal dankend an und plötzlich meint er: "Letzte Woche erst die Blaubirne¸ heute dieses¸ Ixal¸ ich sage Dir¸ wir schaffen das¸ es geht wieder aufwärts! Hoffen wir¸ daß es auch so bleibt¸ oder vielleicht sogar noch besser wird." - " Ja¸ das hoffe ich auch¸ und jetzt aber marsch ins Laboratorium¸ sonst wird es wegen Dir nichts mit der nächsten Ausgabe des Giftmischers!"¸ erwidert Ixal mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Keine Angst! An mir soll es ganz gewiß nicht scheitern"¸ ruft Lettrotes ebenso grinsend seinem geschätzten Kollegen hinterher¸ "Das geht jetzt schneller¸ als Du denkst."
Und hier ist er auch: die Nummer 5¸ des Giftmischers (Nr.5 lebt! )
Heute:
Hexenkraut Kaukasische Blaubirne
Hexenkraut
Hierbei handelt es sich um kleine Sträucher¸ mit fiederteiligen Blättern. An den Enden der Äste befinden sich die weißen Blüten. An Waldrändern und Flußufern ist die Pflanze ursprünglich beheimatet¸ man findet aber Kulturen besonders in Gärten¸ in denen Heilkräuter angebaut werden. Daher hat die Pflanze auch ihren Namen¸ so wie ihr auch noch andere Wirkungen unterstellt werden¸ von denen aber kein nachgewiesen werden konnte.
Verwendet wird von dieser Pflanze¸ die weißlich-gelbe Wurzel¸ die zerstoßen und dann mit Wasser überbrüht wird. Der Geschmack dieses Trankes ist furchtbar abstoßend.
Verwendet wird dann dieser Trank zur Beruhigung (bzw. als Schlafmittel) und zum Lösen von Krämpfen. Es besteht nur eine sehr geringe Suchtgefahr (1 und 2 auf w%). Ansonsten besteht keine Gefahr bei der Verwendung dieses Krautes.
Kaukasische Blaubirne (Baumfrucht)
Aussehen: Walnuß- bis faustgroße Frucht von grünblau bis tiefblauer oder¸ wenn voll ausgereift¸ annähernd violetter Farbe. Sie ist von ovaler Form (ähnlich einem Baseball)¸ mit einem dünnen Einschnitt (bzw. vertieften Nahtstelle) vom einen Ende zum anderen. Im Innern schlummert ein sehr harter¸ ebenfalls ovaler (teils spitz zulaufender)¸ KKern¸ welcher hohl und mit leicht milchig bis glasklarer Flüssigkeit gefüllt ist.
Vorkommen: An einzeln stehenden¸ weiß blühenden Bäumen in den albischen Wäldern.
Geschmack & Konsistenz: Unreife Früchte zeichnen sich durch hartes Fruchtfleisch und bitter-sauren Geschmack aus. Mit zunehmender Reife wird die Frucht wesentlich bißfreundlicher und schmeckt dann sehr angenehm (süßsauer).
Verwendung: Die Früchte können frisch verzehrt¸ oder zu Saft gepreßt bzw. zu Wein verkeltert werden. Letzteres kommt allerdings nur selten vor¸ da die Effekte nach deren Genuß nur selten erwünscht sind.
Wirkung: Nach dem Genuß der Frucht stellen sich nach 1W65 Minuten leichte Halluzinationen ein¸ die sich allerdings in die gegebene Umgebung einfügen und somit kaum als solche erkannt werden können. Je nachdem¸ in welcher Stimmung der betroffene Abenteurer ist¸ werden sich seine Sinnestäuschungen gestalten. (Erwartet er z.B. Gefahr¸ so bemerkt er bedrohliche Schatten oder verdächtige Geräusche.) Der Effekt hält etwa 2 Stunden an und in dieser Zeit verspürt der Betroffene ein deutliches Durstgefühl (nur bei Einnahme als Frischfrucht). Trinkt er in dieser Zeit Wasser (welches nicht abgekocht ist)¸ so bekommt er nach 1W65 min¸ wenn ein verdeckter WW:Gift mißlingt¸ schmerzhafte Magenkrämpfe¸ heftigen Brechreiz und verliert alle 5 min 2W6 AP¸ bis auf 0 AP. Bei Gelingen des WW:Gift stellt sich nur Übelkeit und Mattigkeit ein. Beide Zustände halten 1W6+1 Stunden an¸ danach normalisiert sich Lage wieder langsam.
Der Inhalt des Fruchtkernes ist ein kräftiges Gift¸ das heftige Halluzinationsund Schmerzzustände hervorruft (bei oraler Anwendung). Tritt es in die Blutbahn ein¸ so verursacht es zudem noch 2W6 Punkte schweren Schaden¸ bzw. die Hälfte leicht bei gelungener Giftresistenz.
gez.
Diesterhalm
Aussehen: Dieses ca. 70-80cm hohe Gras wächst fast ausschliesslich in den Sümpfen und Mooren Clanngadarns. Die langen¸ spitzzulaufenden Blätter sind von tief dunkelgrüner Farbe und wachsen in Büscheln von 10 bis 20 Blättern. Im Hochsommer blüht das Gras mit einem über 1m langen Blütenstengel¸ der an der Spitze mehrere¸ meist 3 oder 4¸ rosarote¸ trichterförmige Blütenkelche hat. Daran lässt sich die sonst unscheinbar wirkende Pflanze auch relativ leicht erkennen.
Anwendung: Die Blätter werden zerstossen und zu einem grün-weißlichen Pulver zerrieben. Das Pulver wird dann in Wasser gelöst - die Heiler Clanngardarns bevorzugen gesegnete Wasser ihrer Fruchtbarkeitsgöttin Vana. Die daraus entstehende rosarote Flüssigkeit wird je nach erhoffter Wirkung entweder getrunken oder die betreffende Stelle wird damit eingerieben.
Wirkung: Als Trank¸ der grauenhaft schmeckt (PW:Sb)¸ hilft das Mittel gegen innere Verletzungen (verkürzt die Zeit bis zur Genesung) und bei Erstickungsanfällen. Als Wickel oder direkt aufgetragen lässt es Schwellungen und Stauchungen schneller verheilen. Nebenwirkungen sind bis auf möglichen Juckreiz¸ bzw. Erbrechen¸ was die Wirkung natürlich verhindert¸ nicht bekannt.
Anmerkung: Die doch seltene Pflanze ist ausser vielleicht noch in Alba nur äusserst schwer zu beschaffen¸ und ob die Blüten ebenfalls heilende Wirkung haben¸ ist nicht bekannt.
Lettrotes
Wil & Letti |