Shadowrun: Sprawl Ueberlebenshandbuch
2003-01
Während sich die Sechste Welt langsam immer mehr ihrem Ende zuneigt und der Metaplot immer ausgewachsenere Züge annimmt¸ scheint man in den sich überschlagenen Ereignissen oft zu vergessen¸ daß auch der ganz normale Alltag in dieser phantasievollen Zukunft alles andere als alltäglich ist - zumindestens wenn man unsere zivilisierten Maßstäbe anlegt.
Gerade im Umfeld der Charaktere¸ die sich ja nur allzu gerne mit halblegalen oder sogar illegalen Aktionen beschäftigen¸ nimmt Szenekenntnis oftmals eine äußerst wichtige Position ein. Aber nicht nur der eigene Dunstkreis ist dabei von Bedeutung¸ sondern auch das Umfeld der Personen¸ mit denen man zu tun bekommt. Ein Ganger aus den unteren Gesellschaftsschichten tut gut daran¸ mehr über die Gewohnheiten der Oberen Schichten in Erfahrung zu bringen¸ bevor er sich zum Beispiel als Dieb oder Betrüger in solch ein Viertel begibt.
Das Sprawl Überlebenshandbucherfüllt seinen Zweck als Informationsquelle in zweierlei Hinsicht: es ist ein angenehm zu lesendes¸ metaplotfreies Quellenbuch¸ daß man recht unbedarft auch Spielern in die Hände geben kann. Auf der anderen Seite hilft es Spielleitern und Spielern¸ die Atmosphäre der Sechsten Welt besser in die eigene Kampagne zu integrieren. Wie häufig wählen Runner beispielsweise einen niedrigen Lebensstil¸ ohne sich über die Konsequenzen dieser Entscheidung im Klaren zu sein.
Der Band gibt nicht nur einen Einblick die private Alltagswelt¸ sondern führt genügend Gelegenheiten vor Augen¸ wie man "Abenteuer zwischen den Abenteuern" gestalten kann - ganz ohne die Intrigen von Regierungen¸ Megakonzernen¸ Drachen und Hehler.
Die andere Hälfte des Bandes beschäftigt sich dann wieder mehr mit der beruflichen Seite eines Shadowrunners: Kontakte knüpfen und erhalten¸ der richtige Auftritt bei Vertragsverhandlungen¸ Auftraggebern und ihren kleinen Tricks; regionales¸ nationales und internationales Reisen; dem Gesetz der Schatten¸ Schlupfwinkeln und Fluchtwegen¸ und vielem mehr.
Technisches
Die Texte sind sehr gelungen . Die Illustrationen sind ingesamt gelungen¸ stellen aber einen durchwachsenen Mix zwischen durchschnittlichen bis sehr guten Bildern dar - für jeden geschmack etwas dabei.
Fazit:
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Ein erfrischender Band abseits der megalomanen Metaplots.
Dogio the Witch |
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