Mace Griffin Bounty Hunter (PC)
2003-01
Half Life hat mir damals sehr gut gefallen und auch die ersten Erweiterungen konnten mich noch begeistern. Als dann Aliens vs Predator 2 (Dark SciFi Szenario) rauskam¸ traf mich wieder ein fetter Batzen Motivation. Und selbst heute noch gönne ich mir von Zeit zu Zeit eine Dosis AvP2. Die Zeit hat aber die alte Half Life-Grafik Engine überholt und schon mit No One Lives Forever 2 hatte man - dank sauerber Synchonisation und sehr guter Mimik/Gestik der Figuren - schon fast das Gefühl bekommen in einem Film mitzuspielen.
Nun liegt mir ein neuer 3D-Egoshooter vor: Mace Griffin Bounty Hunter. Zuerst fehlte mir ein wenig die Motivation¸ aber schon das... sagen wir mal Vorspiel (der erste Akt)... sog mich quasi in die Handlung rein¸ so daß ich schon bei der ersten Session für mehr als 3 Stunden fasziniert am PC klebte.
MGBH liegt qualitativ zwischen der HL-Engine und NOLF2. Die Grafik ist ziemlich gut und bringt meinen 2 GHz Prozessor und die Nvidia Grafikkarte ganz schön zum Schwitzen. Natürlich lassen sich einige optische Sachen runterregeln aber ein P3 mit 1 GHz sollte es laut Hersteller schon sein. Als Sound-Purist komme ich nur in den Genuß des Stereoklangs¸ aber Besitzer von Surrondsystemen können auf 3 oder 4 Boxen hochdrehen. Hmm¸ vielleicht rüste ich doch noch auf¸ hier habe ich endlich einen guten Grund.
Sowohl Grafik als auch Sound sind ein Feuerwerk für die Sinne. Allein die Zwischensequenzen mit den "Schauspielern" wirken optisch manchmal etwas steif. Die deutschen Synchronstimmen finde ich gut gewählt - und das ist wichtig¸ denn gesprochenen Text bekommt man alle Nase lang serviert. Nicht umsonst umfaßt die Installation 4 CDs und 3.75 Gigabyte auf der Festplatte!
Mace Griffin
Griffin ist eigentlich Ranger¸ also ein ziemlich abgebrühter aber aufrechter Weltraum-Polizist. Die Menschheit hat sich längst in die Weiten des Weltraums aufgemacht und ist dort auf fremdartige Rassen getroffen¸ mit denen man sich zum gemeinsamen Nutzen verbündete. Das Vorspiel beginnt¸ als Griffin mit seinem Trupp die Infiltration eines Frachtraumschiffs untersuchen soll. Griffin wird isoliert und muß sich allein durch ein zunehmend ungemütlicher werdendes Schiff kämpfen. Nach dem Szenario muß sich Griffin für den Tod seiner Kameraden verantworten und wird kurzerhand für 10 Jahre inhaftiert.
Nach seiner Haft - die Ranger gibt es inzwischen nicht mehr - beginnt er bei der Nachfolgeorganisation¸ den Kopfgeldjägern (Bounty Hunter) eine neue Karriere.
Als vorbestarafter Ex-Polizist ist ihm diese Karriere eigentlich verbaut¸ aber "gute Freunde" helfen ihm bei diesem Karrieresprung¸ verschaffen ihm ein Schiff und Waffen.
Sein erster Auftrag führt ihn in das Zentrum der "Sekte des Virtuellen Lichts"¸ die ihren Namen deshalb tragen¸ weil sie alle optischen Sinneeindrücke über ein doppelseitiges Display auf ihrem Gesicht erhalten. Die andere¸ die dem Betrachter zugewante Seite¸ zeigt übrigens ein Emoticon¸ also Smiley¸ der die aktuelle Stimmung deer Person vermittelt.
Die eigentlich friedlichen Jünger leben damit in einer viruellen Welt¸ die von einem Zentralcomputer vorgegaukelt wird. Nun hat sich leider jemand in genau diesen Computer gehackt und die heile künstliche Welt etwas modifiziert¸ so daß die Jünger alles Angreifen¸ was sich ihnen nähert.
Genau in dieses Wespennest darf Griffin¸ mit zeitweiliger Unterstützung einiger Enforcer-Gardisten - vordringen um den Zentralcomputer abzuschalten...
Volle Action
Bereits die Prelude faltet einem die Sinnesorgane. Nach kurzem Anspielen habe ich kurzerhand die Boxen aufgedreht und mein Zimmer verdunkelt. Der Effekt war genial.
Mace Griffin Bounty Hunter wartet mit einigen Leckerbissen auf - dank simplen Stereoboxen kann ich hier natürlich nur auf die optischen beschreiben.
Das Raumschiff¸ durch das sich Griffin bewegen mu߸ bietet eine Menge Hallen¸ Schächte und enge Gänge. Optisch alle sehr ansprechend¸ aber all das hat man auch schon woanders gesehen.
Nachdem die gegnerischen Eindringlinge aber den Schiffsreaktor überlasten geht die Bordbeleuchtung auf Notlicht und Rotalarm. Außerdem wird das Schiff von diesem Zeitpunkt an permanent von kleinen und größeren Explosionen überzogen¸ bei denen das Bild herrlich rumwackelt¸ so daß einem Fast schlecht werden kann. Der Sound tut sein übriges: eine Achterbahn der Sinne.
Ebenfalls genial umgesetzt ist die optische Wirkung von Blendgranaten¸ die einen Schliereffekt erzeugen. Während dieser Zeit ist man gut beraten ruhig zu stehen¸ denn jede Bewegung verzerrt das Bild ins Unkenntliche. Herrlich!
Die Waffenauswahl kann mit den Bekannten Ego-Shootern mithalten. Effektvoller Schlagstock¸ Pistole¸ kleine Automatik¸ SciFi-Schrotgewehr¸ Scharfschützengewehr¸ Granatwerfer usw. Natürlich hat man nicht immer Zugriff auf alles¸ aber man kann (und muß) Waffen und Munition von Gefallenen auflesen¸ indem man darüber läuft. Alles Aufgelesene wird im funktionalen Head-Up Display (das übrigens bei jeder Bewegung "nachfedert") angezeigt¸ ebenso wie Schild und Lebensenergie und Munition.
Weltraumschlacht
Ein weiteres Bonbon bei Mace Griffin Bounty Hunter ist der fast nahtlose Übergang zwischen Personen-Ego-Shooter und Raumschiff-Ego-Shooter. Man kann Griffin in ein Cockpit steuern (meist kleinere Ein-Personen-Raumschiffe) und aktiviert per Knopfdruck dessen Steuerung. Das Head-Up-Display wechselt damit auf die neue Ausstattung und zeigt Geschwindigkeit¸ Bordgeschütz-Fadenkreuz usw. Die Weltraumschlachten sind übrigens nicht gerade leicht¸ da muß ich wohl noch einiges üben.
Ähnlich nahtlos ist auch der Übergang zu anderen gesteuerten Dingen¸ wie z.B. fest installierten Waffen in Zimmern¸ Gängen oder Hallen. Diese Können einen selbst aufs Feuer nehmen - oder auch die Gegner. Es kommt eben nur darauf an¸ wer an der Konsole steht...
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