Rubies of Eventide (Online)
2003-01
Rubies of Eventide (Online)
| Name: Rubies of Eventide Art: Multispieler 3D-Online-Rollenspiel Preis: ca $10-$13 monatlich, über Kreditkarte, Kontakt:
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Als Spiele-Verführer und gleichzeitig Verführter dieses Spiels möchte ich Euch in aller Kürze dieses Online-Rollenspiel vorstellen. Es hat mich die letzten 1,5 Monate mit ziemlich viel Spaß auf Trapp gehalten und auch jetzt schaue ich noch von Zeit zu Zeit hinein, wenn ich die Zeit dazu finde.Rubies of Eventide spielt man mit einer Grafik, wie man sie con Ego-Shootern oder von Programmen mit "sehe dem Held über die Schulter"-Grafik kennt. Alternativ dazu kann man durch freie Kamerafahrten nahezu jede beliebige Ansicht seines Helden und der Umgebung hinbekommen.
Die Grafik ist in etwa so gut wie man es von HalfLife oder anderen aktuelleren Ego-Shootern kennt - und das schließt sanft wogende Grashalme und Baumwipfel ebenso mit ein wie atemberaubende Feuersbrünste, wenn die Kampfmagier loslegen...
Der Sound tut sein übriges und auch hier findet man einiges an Optionen, und Lautstärkeeinstellungen, um seine persönliches Wohlbefinden zwischen Musik, Gamesound und Warnhinweisen zu optimieren.
Rubies of Eventide ist ein Online-Rollenspiel das es einem ermöglicht in Gruppen mit anderen Spielern zu spielen, die quer über den Erdball verteilt sind. Dazu kann man eine "Party" bilden, die gemeinsam gegen Feinde antritt. Kommt es zum Kampf, wird der Rest der Welt mehr oder weniger ausgeblendet und nur die Leute der Party und die in den Kampf verwickelten Monster sind relevant und sichtbar. Andere Spieler die außerhalb der Party und des Kampfgeschehens weilen, können nur einen Zusammenstehenden Pulk beobachten, der sich ggf. hier und dort mal ein wenig bewegt. Ein Eingreifen in den Kampf ist aber für Außenstehende nicht möglich.
Die Kommunikation innerhalb einer Party, innerhalb von zwei Spielern, auf der Straße und in speziellen Gilden-, Kampftext- und Hilfe-Kanälen findet über ein spezielles Chatfenster statt, daß man beliebig ein und ausblenden kann und in vier Bereichen seinen aktuellen Bedürfnissen anpassen kann, z.B. ein Bereich nur mit Kampftext und ein anderer für den Gilden-Talk. Das Chatten ist zwar aufwendiger als echtes Sprechen (ist in Langzeitplanung!), aber nach kurzer Zeit hat man sich an die speziellen Kurzworte (wie TY für Thank You) gewöhnt. Die allgemeine Sprache ist natürlich international orientiert und englisch ‐ was aber keinen davon abhalten sollte, sich mit Landsleuten z.B. in Deutsch zu unterhalten, wenn man unter vier Augen ist, bzw. jemanden direkt anquatscht.
Rubies bietet bereits eine Menge nicht-kampforientierter Fertigkeiten, wie z.B. Handwerkskünste (Schneidern, Schnitzen, Waffen- und Rüstungsschmieden) und Sammelfertigkeiten (Bergbau) und weiteres steht noch zur Implementierung an (Alchemie, Verzauberung, Kräutersuchen usw.). Diese friedlichen Fertigkeiten sind derzeit "selbstlernend" , d.h. nach einigen investierten Startpunkten lernt man mit zunehmenden Erfolgen seine Fertigkeit automatisch hoch ‐ sofern man das richtige Material zur Hand hat und sich an geeigneten Orten befindet.
Aber die Krönung der Action ist natürlich der Kampf ‐ und wie überall versuchen auch die Charaktere in Rubies of Eventide hier meisterliche Grade zu erreichen. Grob unterteilt gibt es vier verschiedene Charaktergruppen die eine gute Spielgruppe ausmachen: Kämpfer in dicken Rüstungen (Tanks), Fernkämpfer (Archer), Kampfmagier (Nuker) und Unterstützer (Supporter, Heiler, Buffer). Während die drei ersten Gruppen hauptsächlich mit ihren Offensiv- und Defensivkünsten arbeiten, versucht der Supporter die Gruppe bereits vor dem Kampf mit Schutz- und Verstärkungszaubern (Buffs) zu stärken und im Kampf aus einer der hinteren Reihen am Leben zu halten.
Magie ist bei Rubies of Eventide ein ebenso großes Thema wie Waffen und Rüstungen. Während (Fern-) Kämpfer ein Lied davon singen können, wie mühsam es ist eine gute Waffenfertigkeit hin zu bekommen und sich gleichzeitig für den Kampf zu rüsten, werkeln die Zauberer an einer möglichst effektiven Kombination verschiedener Magieschulen. Da es bei ROE eine Vielzahl möglicher Klassen gibt sollte man sich vor seiner Wahl ruhig einmal die verschiedenen Vorteile der Klassen im Offline-Charaktereditor anschauen, der fix runtergeladen ist. Es gibt Magieschulen, die anfangs eher defensiven Charakter haben (Schamanimus, Beschwörung, Illusionen, Verzauberung) und andere, die eher offensiv sind (Zauberei, Nekromantie). Es sei aber gleich gesagt, daß alle Schulen ihre Vorteile haben und spätestens in höheren Stufen fast jede Magieschule Angriffs-, Schutz-, Verstärkungs - und Heilzauber hat.
Um ein mal wenig vom Spielsystem zu erzählen: bei ROE kann jede Fertigkeit einen Wert zwischen 0 und 500 annehmen. Den Wert 1 und alle 50er Werte muß man bei einem Trainer erlernen, was neben den Lernpunkten auch ‐ mit steigender Stufe - immer mehr Geld erfordert. Dazwischen kann/muß man die Fertigkeit selbst mit Lernpunkten steigern, die mit den Erfahrungspunkten gekoppelt sind (ca. 350 EP pro LP). Dadurch ist auch geregelt, daß zwei Charaktere mit gleichviel Erfahrung, gleichviel Lernpunkte ausgeben konnten.
Aber es bedeutet nicht, daß die Charaktere auch gleich "gut" bzw. gleich "effizient" sind. Hier spielt nicht nur eine Rolle, wie klug man seine Lernpunkte einsetzt, um seine Fertigkeiten zu steigern, sondern auch wie gut diese Fertigkeiten im Einklang mit der anfänglich ausgesuchten Rasse/Klasse stehen. Das wird durch die sogenannten Lernfaktoren geregelt, die zwischen +35% und -35% variieren können. Ein Ork/Berserker startet zwar bereits mit vielen Punkten z.B. im Umgang mit Äxten und kann diese auch billig anheben ‐ aber wenn er Kampfmagie erlernen will, wird ihn das einiges mehr an Lernpunkten kosten als den Nekromanten ‐ der wiederum überlegen muß, ob sich die horrenden Lernkosten für eine fette Rüstung lohnen.
Nur wer seine Punkte weise und im Einklang zum Charakter verteilt, wird am Ende wirklich zufrieden mit sich seinNatürlich laufen die Charaktere nicht nackt herum... und eine Menge "Charakterschwächen" lassen sich durch die richtige Ausrüstung ausbügeln. Während die Sachen, die man bei den Händlern erwerben kann eher natürlicher Machart sind und daher auch irgendwann ihre Grenzen haben, spucken Feinde ‐ gerade die Übernatürlichen ‐ und Questen (zu lösende Abenteuer und Aufträge) oft sehr viel reizvollere Dinge aus. Es gibt quasi für jeden Topf einen Deckel, will meinen, daß man jede Schwäche bei den Attributen durch die passenden Gegenstände ausgleichen kann. Magischer Schmuck, magisch verstärkte Waffen, magische Rüstung uvm. Magier können sich mit magischer Kleidung und Zauberstäben stärken und Kämpfer werden früher oder später auf permanente Stärkezauber und magische Schilde und Waffen nicht mehr verzichten wollen.
Hier leisten auch die Handwerker ihren Beitrag, die zwar (noch) keine Magischen Waffen und Rüstungen schmieden können, aber immerhin Dinge, die weitaus besser sind, als alles, was ein Händler verkauft. Die Rohstoffe dazu kann man käuflich erwerben oder sammeln ‐ z.B. durch Bergbau. Manche Materialien sind sogar nur durch Bergbau oder lebensgefährliche Abenteuer zu beschaffen.
Zusammenfassend sei gesagt, daß Rubies of Eventide einen Heidenspaß macht - vor allem, wenn man nette Spieler ähnlicher Erfahrungsstufe um sich sammelt, in Gruppen auf Abenteuer hinauszieht und mit ihnen zusammen "aufsteigt". So entstehen echte virtuelle Freundschaften. Wer sich am anfang schwertut passende Leute zu finden, kann sich in eine der Gilden einschreiben lassen oder einen Mentor suchen, die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen. Natürlich bietet das ROE-Supportteam ‐ neben der Online-Hilfe - aber auch eine 24/7-Hilfestellung über den Chat (englische Sprache) und beantwortet Fragen zum Zugang per Email. Die Offizielle Webseite sowie einige Fanseiten bieten zudem verschiedene Möglichkeiten sich zu Informieren (auch PC-Anforderungen, Zugangsvoraussetzungen) und erste einmal in das Thema (Anleitung bzw. Hintergrundinfos zum Spiel) einzulesen.
Rubies of Eventide kann gegen Angabe der Kreditkartendaten 10 Tage lang je 24 Stunden pro Tag kostenlos ausprobiert werden. Wer (noch) keine Kreditkarte hat, kann einen 7 Tage Zugang beantragen, den man insgesamt 10 Stunden lang nutzen kann. Die notwendige Software (ca. 400 MB) gibt es zum kostenlosen Download.
Diese Rezension wurde übrigens auch in Form eines Tagebuches im DRoSI-Forum vorbereitet, wo man viele weitere Photos findet.
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