In Nyarlathoteps Schatten
2001-01
In Nyarlathoteps Schatten
| Name: In Nyarlathoteps Schatten Art: Quellen-Box mit drei Bänden ISBN: 3-93063-529-1 Preis: 80 DM Kontakt:
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Bei In Nyarlathoteps Schatten handelt es sich um eine bisher nur auf englisch veröffentlichte Kampagne, die nun endlich auch auf deutsch zu haben ist und die Spieler auf der Spur eines mörderischen Kultes rund um den Globus der 20er Jahre führt.
Ein alter Freund eines der Charaktere bittet nach vielen Jahren um ein Treffen in New York, da er ihm etwas Wichtiges mitteilen müsse. Wenn der Charakter dort ankommt, findet er seinen Freund tot auf und kann evt. noch seine Mörder sehen, verfolgen und vielleicht sogar fangen. Aus den Notizen und den Spuren am Tatort geht hervor, daß der Freund einem geheimnisvollen Kult auf der Spur war, der offensichtlich nicht einmal vor Mord zurückschreckt. Wenn die Charaktere mehr über diesen Kult in Erfahrung bringen wollen, führt sie ihre Suche nach London und von dort aus nach Kairo, Kenia, Australien und schlußendlich nach Schanghai. Parallel dazu werden sie von einer reichen Frau angeheuert, etwas über den Verbleib ihres Bruders in Erfahrung zu bringen, der mit seiner Expedition in Kenia ermordet wurde. Seine Schwester glaubt den Berichten nicht - womit sie Recht haben wird.
Nach und nach wird den Charakteren die Verbindung zwischen dem Kult, der ihren Freund auf dem Gewissen hat, und dem Schicksal der Expedition klar. Sie treffen auf Kultisten an allen möglichen Orten, erhalten Einblick in den Mythos und werden schlußendlich eine epische Aufgabe vollbringen und einen Gott, Nyarlathotep, daran hindern, auf die Erde zu gelangen und die Menschheit zu versklaven.
Viel mehr Details will ich vom Inhalt nicht preisgeben, da sonst zu viel von der Spannung der Kampagne verloren geht. Die Kampagne dürfte die unbedarften Charaktere aber immer wieder durch die neuen Wendungen und Verknüpfungen überraschen und in Atem halten.
In den Handouts findet man eben dies: jede Menge Handouts, seien es Zeitungsausschnitte, Fotos, Auszüge aus Mythosbücher, Rechnungen, halt eine ganze Menge verschiedener Materialien, alle sehr liebevoll designt. Der Spielleiter sollte sich vorher am besten einige Kopien davon machen und sie an die Spieler verteilen, da sie nicht nur etwas Flair ins Spiel bringen, sondern auch als Gedächtnisstütze hilfreich sind. Die Spieler werden so vollgeballert mit Querverbindungen, Hinweisen und neuen Spuren, daß solche Kopien sehr hilfreich sein können, um wenigstens halbwegs den Überblick zu behalten - neben einem guten Chronisten.
Der knapp 100seitige Quellenband gibt einen Überblick darüber, wie die Schauplätze der Kampagne in den 20er Jahren ausgesehen haben. London und New York sind aus anderen Publikationen hinlänglich bekannt, während der Rest Neuland ist und etwas allgemeiner beschrieben wird. Inhaltlich hält dieses Buch zwar den hohen Standard der Box und der anderen Pegasus-Bücher, aber leider hatten die Lektoren wohl nicht ihren besten Tag (oder standen unter Zeitdruck?) und haben eine Menge Rechtschreibfehler und inhaltliche Widersprüche übersehen. Das schmälert das Lesevergnügen doch ein wenig und macht einen "mit heißer Nadel gestrickten" Eindruck.
Die Aufmachung
Der Abenteuerband präsentiert sich im gewohnten Pegasus Press-Standard mit vielen Fotos, Zeichnungen und ist sehr übersichtlich aufgebaut. Am Anfang jedes Kapitels findet man eine sehr hilfreiche Übersicht über die Verbindungen der NPC's und die Hinweise, welche die Charaktere bekommen können. Dann werden alle Schauplätze, die die Charaktere besuchen können (aber nicht müssen) näher beleuchtet und vorgestellt. Eine richtige Inhaltszusammenfassung sucht man in jedem Kapitel vergeblich, der Spielleiter muß sich sehr intensiv mit dem Material vertraut machen, um in der Kampagne den Überblick zu behalten. Eine kurze Zusammenfassung zu Beginn jedes Kapitels hätte da geholfen. Aber sei's drum. Zu jedem NSC findet man alle erforderlichen Statistiken plus eine kleine Beschreibung seiner Persönlichkeit. Alles in allem erfüllt dieses Abenteuerbuch, ebenso wie die Handouts, den Standard, den man von den anderen Pegasus-Press-Produkten gewohnt ist.
Beim Quellenband sieht es da ein wenig anders. Optisch ähnelt er zwar dem Amerika-Quellenband (die Beschreibung New York's wurde auch teilweise daraus entnommen), aber der ganze Band wirkt ein wenig schludrig, so als wenn er unter Zeitdruck entstanden wäre. Das fängt bei den viel zu vielen Rechtschreibfehlern an (die in den anderen beiden Büchern der Box gar nicht vorhanden sind), geht über die fehlerhafte Numerierung der Tabelle am Ende des Buches weiter und endet bei den teilweise konfusen Beschreibungen der Städte und Schauplätze. Das mag jeder sehen, wie er will, ich für meinen Teil fand' das Ganze sehr störend. Inhaltlich ist der Quellenband zwar sehr ansprechend und hilft auch weiter, aber wenn ich 40 Euro für eine Box bezahle, erwarte ich mindestens korrekte Grammatik.
Das Fazit
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