D20: Drei Tage Zeit zum Totschlagen
2001-01
Seit dem 2.7.2001 ist es auf dem Weg zum Händler - das Dungeons & Dragons Spielerset. Der Truant Verlag ist da Amigo Spiele etwas zuvor gekommen und kann so zum Verkaufsstart gleich das erste deutsche D20-Abenteuer präsentieren.
Das D20-System ist die gemeinsame Basis für RPG-Produkte die Wizards of the Coast (der US-Verlag für D&D3) ins Leben gerufen hat. Fremdverlage¸ die sich an die Vorgaben der D20-Lizenz halten (und ggf. dafür viel Geld bezahlen)¸ dürfen kompatible Produkte veröffentlichen¸ die das D20-System-Logo oder sogar das D&D3-Logo tragen.
Das vorliegende Abenteuer Drei Tage Zeit zum Totschlagen (Original: "Three days to kill" von Atlas Games) ist also voll kompatibel zum Dungeons & Dragons Spielerset und liefert zudem einen guten Einstieg ins Fantasy-Rollenspiel.
Drei Tage Zeit zum Totschlagen liefert ein Komplettpaket - inkl. umfassender Beschreibung der Personen und Gebäude¸ denen man im Laufe des Abenteuers begegnen kann. Die Beschreibungen sind sehr gut ausgearbeitet - neue Spielleiter werden mit reichlich Hinweisen zum Ausspielen und Untermalen der Abenteuerelemente ausgestattet.
Dieser Eindruck wird auch durch das sehr ansehnliche Kartenmaterial gestützt¸ daß mit der Campaign Cartographer Software entworfen wurde. Darüber hinaus bietet der Band auch einige schmückende Zeichnungen¸ die aber ansonsten nur wenig zum Verständnis des Abenteuers beitragen.
Zur Handlung
Die Spieler verschlägt es in die Stadt Deeptown¸ eine Stadt an einer Handelsstraße¸ die von Bergen und leider auch Räubern umlagert ist. Deeptown ist dahr immer ein guter Ort¸ um als Söldner angeworben zu werden - gute Beschützer werden von Händlern immer gesucht. Durch die vorbeiziehenden Händler ist Deeptown auch ein Sammelpool für Waren aus der ganzen Region. Hier bekommt man für Geld so ziemlich alles.
Auch auf die Spieler wartet ein lukrativer Auftrag - ungewöhnlicherweise kein Begeleitschutz¸ sondern die Störung einer Versammlung¸ die in drei Tagen stattfinden soll. Dem Auftraggeber ist diese Versammlung sehr ungelegen¸ denn es sieht so aus¸ als wollte sich eine der ansäßigen Räuberbanden mit einem mysteriösen aber machtvollen Gegner einlassen - daran kann natürlich niemandem in Deeptown wirklich gelegen sein.
Es liegt an den Spielern¸ daß Treffen zu einem Fiasko werden zu lassen und den unheilvollen Pakt so zu vermeiden.
Technisches
Wo Truant drauf steht¸ ist gutes Design drin - das hat sich auch diesmal wieder bestätigt. Die Texte sind ordentlich umgesetzt und entsprechen vom Lektorat vergleichbaren Publikationen.
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Mir hat sowohl das Abenteuer¸ wie auch die Umsetzung desselben gut gefallen. Der Band wird im gegensatz zu vielen anderen D20-Abenteuern nicht als "halbes A4-Format" produziert¸ der Band kommt als schmuckes A4-Abenteuer daher. Wer ein gutes Einstiegsabenteuer sucht¸ was mit den Hack&&Slay-Modulen aus dem D&D-Starterset (nicht Spielerset!) nichts zu tun hat¸ ist hier genau richtig.
Dogio the Witch |