Star Wars: Diener des Imperiums
2001-01
eine StarWars-Geschichte
von Sebastian Heer
Überall Schmerz. Wahnsinnige Kopfschmerzen. Dann das grelle Licht¸ daß in den Augen wehtat. Khris stöhnte auf: "Was ist passiert?" Er hörte eine dunkle männliche Stimme¸ die beruhigend auf ihn einredete: "Bleiben Sie liegen! Sie haben Glück¸ daß Sie noch leben¸ daß können Sie mir glauben!" Khris versuchte¸ sich aufzusetzen. Es gelang ihm sogar¸ wenn auch unter Schmerzen. Ein älterer Mann in beiger Uniform mit grauem Haar unter einer Kappe sah ihn interessiert an. Soweit Khris sah¸ war er in einer spärlich eingerichteten Krankenstation. Die Wände und der Boden glänzten in einem matten metallischen Schwarz¸ nur durch in den Wänden eingelassene Beleuchtungskörper unterbrochen. Die Lampen leuchteten in einem hellem Weiß und hatten eine längliche Form¸ die von der Decke bis zum Boden reichten. Direkt über seinem Kopf leuchtete eine zusätzliche Lampe¸ die ihn blendete. Khris wandte sich nun an den Mann: "Wo bin ich? Was ist passiert?" Der Mann lächelte ihn an: "Nur die Ruhe¸ nicht alles auf einmal! Sie sind auf einem Schiff und wurden nach einem schweren Unfall hier verarztet!" Sofort war Khris' Kopf voller Fragen: Was für ein Schiff ? Wieso der schwere Unfall ? Ich kann mich nicht erinnern. Er wollte etwas fragen¸ doch bevor er etwas erwidern konnte¸ sagte der Mann: "Ich wei߸ Sie haben viele Fragen¸ doch Sie sollten sich erst einmal ausruhen!" Der Mann zeigte zur Tür: "Wenn Sie sich wieder soweit fühlen¸ kann ich Sie in Ihr Quartier führen¸ daß wir für Sie vorbereitet haben¸ Mr..." Er stockte kurz¸ " ... Coremer." Khris sah ihn erstaunt an: "Woher wissen Sie ...?" Der Mann unterbrach ihn: "Auch das werde ich Ihnen zu gegebener Zeit erklären. Wenn Sie mir nun bitte folgen würden ?" Khris stand auf. Ein stechender Schmerz durchzuckte sein rechtes Bein. Er biß die Zähne zusammen. Der Mann sah ihn fragend an: "Können Sie gehen?" Khris nickte: "Ja¸ ja es geht schon!" Er humpelte dem Mann hinterher¸ der nun durch die Tür verschwand. Er sah einen langen sechseckigen Gang¸ der in regelmäßigen Abständen wieder die gleichen Beleuchtungskörper aufwies. Gitterroste bildeten den Boden. Menschen liefen hin und her¸ manche in dieselben beigen Uniformen gekleidet¸ andere trugen grauschwarze Uniformen mit Panzerhelmen. Medi-Roboter schoben einen Patienten auf einer Repulsortrage den Gang entlang. Khris und der Mann wurden nicht beachtet.
Nach ca. 5 Minuten blieben sie vor einer schmalen¸ rechteckigen Tür stehen¸ die eine Nummer trug¸ wie alle anderen Türen in diesem Bereich auch. Der Mann erklärte ihm:" Sie befinden sich hier im Sektor der Mannschaftsquartiere¸ die an die örtliche Krankenstation anschließen. Ruhen Sie sich etwas aus." Er musterte Khris: "Wenn Sie etwas brauchen¸ fragen Sie dort vorne nach Offizier Mordon." Er zeigte den Gang entlang in die entgegengesetzte Richtung¸ aus der sie gekommen waren. "Mordon bin übrigens ich." Er fügte hinzu: "Und bleiben Sie bitte in ihrem Quartier! Man kann sich hier schnell verlaufen!" Dannn nickte er ihm zu und ging den Gang weiter. Khris betrat sein Quartier. Er sah einen großen Raum mit denselben typischen langen Lampen in regelmäßigen Abständen an den Wänden. Die Schränke waren in die Wände eingelassen und der Boden war poliert und glänzte in einem metallischen Schwarz. Ein runder Tisch stand in der Mitte des Raumes und ein Holo-Projektor war darauf installiert. Um den Tisch waren drei Repulsor-Stühle gruppiert. Am anderen Ende des Raumes sah er ein großes Bett. Daneben war ein Waschbecken in der Wand. Auf der anderen Seite der Wand sah Khris noch eine schmale rechteckige Tür¸ die wahrscheinlich zur Toilette führte. Alles in allem war dies eine behagliche Kabine¸ die ganz und gar nicht Khris' Vorstellung entsprach¸ was die Unterbringung auf Raumschiffen entsprach. Er fragte sich immer noch¸ wo er hier war: "Das muß ein riesiges Schiff sein¸ wenn die Kabinen so groß sind !" Er beschlo߸ sich darüber erstmal in der nächsten Stunde nicht den Kopf zu zerbrechen. Mit einem Seufzer ließ er sich auf die Schaumstoffmatratze fallen und schlief wenig später ein.
Nach einiger Zeit wachte er auf. Er schaute auf die Uhr. Er hatte etwa 3 Stunden geschlafen. Seltsamerweise hatte er einen Bärenhunger und war ganz und gar ausgeruht. Neben seinem Bett erblickte Khris ein Tablett mit dampfenden Sachen darauf¸ die herrlich dufteten. Gierig begann er¸ die Mahlzeit zu verspeisen. Während er sein Essen zu sich nahm¸ ertönte ein leises Piepen von der Tür. "Herein!" Offizier Mordon trat durch die Tür. Er lächelte Khris an: "Und¸ haben Sie ausgeschlafen? Khris nickte¸ während er weiterhin sein Essen verspeiste. Kauend erwiderte er:" Ich fühle mich mittlerweile wieder ganz gut." Das stimmte. Sein Bein tat kaum noch weh und er konnte unmöglich noch länger hier herumsitzen. Mit einem Achselzucken fügte Khris hinzu:" Dabei habe ich nur etwa 3 Stunden geschlafen." Der Offizier schüttelte den Kopf: "Ich kann mir gut vorstellen¸ daß Sie so ausgeruht sind. Sie haben nicht 3 Stunden¸ sondern über 24 Stunden geschlafen¸ Mr. Coremer!" Khris schaute ihn ungläubig an. "Ich muß wohl wirklich ziemlich fertig gewesen sein!" Bei diesem Satz fiel Khris ein¸ daß er immer noch nicht genau wußte¸ wo er war und was passiert war. Das sagte er auch dem Offizier. Dieser nickte und sagte:" Deswegen bin ich eigentlich hier. Da Sie sich wieder gut fühlen¸ können Sie mich ja jetzt zum Besprechungsraum begleiten. Dort wird man sich ihrer Fragen annehmen." Khris nickte¸ sprang auf und zog sich an. Dann folgte er Mordon durch endlose Gänge und Turbolifte. Schon nach kurzer Zeit wußte er nicht mehr¸ wo er war. In diesem Schiff konnte man sich wirklich verlaufen.
Nachdem sie wer weiß wie lange herumgelaufen waren¸ stoppte Mordon endlich vor einer großen sechseckigen Tür. "Hier wären wir. Ich hole Sie nach der Besprechung wieder ab und bringe Sie auf Ihr Quartier." Er rief ihm im Weggehen zu:" Ach übrigens¸ Sie sind nicht der einzige¸ der Fragen hat. Diesen Leuten im Raum geht es auch nicht besser als Ihnen!" Dann bog er um die nächste Ecke. Khris schaute ihm nur verständnislos hinterher¸ dann trat er durch die Tür¸ die sich mit einem lauten Zischen selbstständig öffnete. Khris erschrak etwas. Dann verstand er¸ was Mordon meinte: Sechzig bis Siebzig Menschen saßen auf Stühlen¸ ihm den Rücken zugewandt und unterhielten sich leise. Die meisten von ihnen sahen genauso verständnislos drein wie Khris. Manche hatten einen Arm in einer Schlinge oder einen Kopfverband. Anscheinend war er nicht der einzige¸ der bei diesem Unfall verletzt worden war. Er setzte sich auf einen freien Stuhl und wartete¸ daß etwas passierte. Vor den Stuhlreihen ragte ein erhöhtes Podest auf. Dorthin schritt nach etwa zehn Minuten ein großer Mann in grauer Uniform¸ auch mit einer dazugehörigen Kappe in derselben Farbe¸ wie Mordon. Nur stellte er sich als Admiral Keith vor. Er räusperte sich und fuhr dann fort:" Sie wundern sich wahrscheinlich alle¸ warum Sie hier sind¸ nach diesem Attentat. Sie alle hatten Glück¸ daß Sie überlebt haben¸ einige weniger. Ich werde Ihnen erzählen¸ wer dies getan hat¸ doch vorher wollen Sie doch sicher wissen¸ wo Sie hier sind. Wie Sie bestimmt bemerkt haben¸ befinden wir uns auf einem Raumschiff¸ daß Ihren Planeten umkreist." Er deutete nach hinten auf ein großes Panoramafenster¸ durch das man eine herrliche Aussicht auf das All und einen Planeten hatte¸ der in der Schwärze leuchtete und den Raum erhellte.
Khris dachte angestrengt nach¸ aber er konnte sich an kein Attentat erinnern. Der Mann erzählte währenddessen weiter: "Um genau zu sein¸ Sie befinden sich auf einem der vielen großen Schiffe der imperialen Flotte. Dies ist der imperiale Sternzerstörer Responsible. Mit uns fliegen einige weitere Sternzerstörer und Fregatten. Wir sind hier¸ um Ihnen und Ihren Nachbarn Frieden¸ Ordnung und eine wachsende Wirtschaft zu garantieren."
"Viele von Ihnen¸ wenn nicht gar alle¸ haben noch nie zuvor einen Sternzerstörer gesehen. Ich werde Sie nun mit diesem großartigen Instrument des Friedens und der Ordnung vertraut machen." Das Licht wurde schwächer und neben Admiral Keith erschien eine Holo-Projektion¸ die ein großes Schiff in der Form eines Dolches¸ der in einen aufsteigenden Komplex mit zwei zylindrischen Aufbauten mündete¸ zeigte. Obwohl das Schiff sehr komplex aussah¸ gab es keinen Anhaltspunkt. an dem man die Größe bestimmen konnte. Khris folgte der Projektion mir großem Interesse. "Dies ist ein imperialer Sternzerstörer!" sagte der Admiral mit hörbarem Stolz. "Ein beeindruckendes Werk der imperialen Ingenieurskunst. Zum Vergleich zeige ich Ihnen nun¸ wie eine interplanetare Fähre der Lamdaklasse im gleichen Maßstab dazu aussieht."
Auf dem Holo erschien eine kleine Fähre¸ wie Khris sie schon oft auf dem Raumhafen von Fornax¸ seinem Heimatplaneten gesehen hatte. Es war nicht mehr als ein kleiner Fleck. Khris' Herz pochte. Er vermutete einen Trick¸ aber der Admiral fuhr fort¸ als könne er seine Gedanken lesen:" Seien Sie versichert¸ daß dies kein Trick ist! Sie werden nun einen kleinen Film über dieses Schiff sehen." Das Licht verlosch jetzt ganz und eine Projektion begann¸ die durch das Schiff führte. Es wurden die Khris schon bekannten Mannschaftsräume gezeigt¸ Freizeiteinrichtungen und Turbolasergeschützstände¸ sowie eine riesige Dockbucht¸ die nach unten hin offen war¸ aus der hunderte kleiner Jäger starteten. Khris erkannte¸ daß alles aus einem etwas größeren Blickwinkel gezeigt wurde¸ als dies eigentlich der Fall war¸ so daß die Räume größer aussahen. Es erschien alles durchaus behaglich und sah gar nicht wie ein militärisches Kampfschiff aus. Khris erkannte¸ daß das Schiff aber trotzdem immer noch sehr groß sein mußte¸ wenn dies alles stimmte. Nebenbei spielte heroische Musik und zu den einzelnen Stationen wurden Erklärungen abgegeben:" Das Schiff ist 1600 Meter lang¸ hat einen Bewaffnung von über 60 schweren Turbolaserbatterien¸ 30 Ionenkanonen¸ sowie diverse Traktorstrahlen. Es hat eine Besatzung von 37085 Mann..." Es wurde noch weiter geredet¸ aber bei diesen Worten schüttelte Khris den Kopf. " Eine fliegende Stadt! So etwas war doch überhaupt nicht möglich." Auch viele andere schauten skeptisch oder ungläubig. Der Admiral sah in die Runde und lächelte selbstbewußt in sich hinein¸ so als wisse er ganz genau die Reaktion¸ die die Holo-Projektion verursachte. Khris mußte zugeben¸ daß er beeindruckt war.
Als der Film stoppte¸ ging das Licht wieder an und der Admiral fuhr ohne Unterbrechung fort:" Ich werde Ihnen nun die Geschichte des Imperiums erzählen¸ da die meisten von Ihnen wahrscheinlich kaum etwas oder überhaupt nichts vom Imperium gehört haben!" Er räusperte sich kurz und fing dann an:
"Vor langer Zeit¸ nach dem Ende der Klonkriege¸ teilten Personen¸ die sich selbst Senatoren nannten¸ die Galaxis unter sich auf. Diese Senatoren bildeten eine Regierung¸ die sie noch mächtiger und reicher machen sollte. Sie waren die Elite und alle Wesen waren nur unwissende Handlanger bei der systematischen Plünderung unzähliger Welten. Natürlich ließen die Senatoren es so aussehen¸ als würden sie gerecht regieren¸ ihr System vertreten und Frieden in die Galaxis tragen. Wann erhielt ihr Heimatplanet Fornax zum letzten Mal Hilfe¸ Unterstützung oder Weisungen von der sogenannten Republik ? War es nicht gar die sogenannte Republik¸ die das Attentat auf ihre Stadt unternommen
hat ?" Der Admiral wartete einen Moment¸ als sich ein Murmeln ausbreitete. Seine Worte hatten den gewünschten Effekt. Die Rekruten begannen sich gegen die Republik zu stellen¸ an deren Interesse am System Fornax außer dem plötzlichen Attentat sich niemand mehr erinnern konnte.
"Die Korruption unter den Senatoren kam durch die langen Anstrengungen eines einzigen Mitglieds ans Licht. Durch einen Mann mit starkem Willen¸ dem kompromißlosen Senator Palpatine. Er arbeitete emsig daran¸ die Korruption und den Opportunismus¸ der einzige Antrieb der anderen Senatoren¸ aufzudecken. Er war einer der wenigen Idealisten¸ der an die Reden der Republik glaubte und seine Position dadurch erreichte¸ indem er befreundeten Gruppen diente. Er lernte bald¸ daß es gefährlich und ausichtslos war¸ die Korruption aufzudecken. Seine Feinde waren zu gut geschützt¸ so daß er es auf andere Weise versuchen mußte. Er nutzte das System und kooperierte mit vielen Schlüsselpersonen des Senats¸ der Republikanischen Garde und auch mit den Jedi¸ die der Korruption widerstanden. Er hatte die Vision¸ allen Planeten Einheit und Gleichheit zu bringen¸ erkannte aber schnell die Schwachstellen des republikanischen Systems. Als gelehriger Schüler der Geschichte wußte er¸ daß die größte Macht nur durch eine zentralistische Führung einer einzelnen Person¸ unterstützt durch ein starkes Militär zu erreichen ist. Diesen Weg verfolgte er von nun an und der Lohn dieser Anstrengung war¸ daß er mit seiner Macht eine Koalition aus Anführern schuf¸ die ihn schließlich zum Imperator ernannten. Das Zeitalter des Friedens und des Wachstums hatte begonnen.
Aber außen am Rand¸ unter den äußeren Planeten¸ haben diese Ereignisse durch die Vernachlässigung durch die Republik bisher nur geringe Auswirkungen gezeigt. Unser Auftrag ist es¸ das Imperium zu vereinen. Wir haben die Macht¸ um diese Einheit durchzusetzen¸ aber befinden uns auf einer diplomatischen Mission.
Wir haben Gouverneure und örtliche Behörden eingesetzt¸ die die Ordnung in ihrem System wiederherstellen¸ während sie hier verarztet wurden. Wir werden ihr System so zu produktiven Mitgliedern des Imperiums machen. Außerdem werden wir die Attentäter verfolgen¸ sie werden nicht weit kommen.
Heute genießen die Systeme im Kern der Galaxis Wohlstand¸ Sicherheit und stetiges Wachstum. Durch eine starke Zentralregierung steuert jeder Planet¸ jedes System und jeder Sektor seinen Teil dazu bei. Die ausdauernden Siedler des Cardue Systems leisten hervorragende Arbeit beim Abbau der Erzvorkommen in den Asteroidengürteln. Ihre Nachbarn im Xorth System profitieren von ihren fruchtbaren Böden und betreiben einen regen Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Sie liefern auch die besten Farrbeeren der Galaxis¸ die für ihren feinen Duft und ihre stärkende Wirkung ausgezeichnet wurden. Jeder profitiert von den Erfolgen des anderen. Auch Fornax wird eine Rolle spielen. Darum sind wir hier. Um ihnen die Gelegenheit zu geben¸ sich dem größten Imperium aller Zeiten anzuschließen.
Aber natürlich ist jeder Gefahren ausgesetzt¸ dieses große Imperium¸ wie auch Sie und alle anderen. Der Imperator wünscht¸ daß Sie erfahren¸ wer Ihre Gegner sind. Das erste Problem stellen schurkische Rassen dar¸ die nicht in friedlicher Koexistenz mit den Menschen leben können oder wollen¸ oder Rassen die selber Eroberungen planen¸ so wie die Mon Calamari oder die Wookies. Sie können sich uns anschließen¸ um ihre zerstörerischen Aktionen abzuwehren. Einige wollen auch die alte Korruption wieder aufleben lassen. Angeführt von ehemaligen Senatoren¸ die wieder ihren korrupten Geschäften nachgehen wollen¸ haben es die Rebellen gewagt¸ sich bei dem Versuch¸ der Galaxis den Frieden zu bringen¸ in den Weg zu stellen. Machen Sie keinen Fehler. Sie werden von verzweifelten und überzeugten Kriminellen angeführt und sind unheilvolle Allianzen mit einigen Rassen eingegangen¸ die uns und Sie zerstören wollen. Dies haben Sie bei eigenem Leib erfahren. Darum begrüßen wir es¸ wenn sich qualifizierte Freiwillige wie sie dem Kampf gegen diese Kriminellen und ihre Lügen anschließen.
Ich glaube¸ Sie wissen jetzt alles¸ was Sie wissen müssen¸ meine Damen und Herren." Mit diesen Worten schloß Admiral Keith die Versammlung.
Khris und die anderen ging aus der Tür. Er war unschlüssig und wußte nicht¸ ob er dem Imperium helfen sollte. Er nickte einem anderen zu. Es war der¸ der neben ihm gesessen hatte. Die anderen wurden von verschiedenen Offizieren abgeholt. Khris und der andere waren die letzten. Er musterte ihn kurz. Der andere lächelte ihn an und hielt ihm die Hand hin: "Hallo¸ ich bin Greedo Studwa!"
Khris schüttelte ihm die Hand: "Hi¸ ich bin Khris Coremer. Welchen Eindruck hast du?" "Greedo schaute ihn entschlossen an: "Ich werde wahrscheinlich beim Imperium bleiben. Dort erlebt man wenigstens etwas. Weißt du schon ...?" Khris unterbrach ihn: "Nein¸ noch nicht. Ich weiß nicht¸ ob ich denen trauen kann." Greedo zuckte mit den Schultern. "Jedem das seine. Ich finde¸ daß der Admiral sehr gute Gründe hatte¸ ob man sich anschließen sollte¸ meinst du nicht?" Offizier Mordon kam lächelnd auf ihn zu: "Können wir gehen?" Khris nickte. Greedo rief ihm noch hinterher: "Vielleicht sieht man sich noch wieder!" "Bestimmt!" rief er. Mordon lächelte noch immer und fragte dann interessiert:" Kennen Sie diesen Mann?" "Nein¸ ich habe ihn erst vorhin kennengelernt." "Wenn Sie sich gut mit ihm verstehen¸ könnte ich es arrangieren¸ daß sie beide auf einen Raum kommen¸ wenn Sie sich entschlossen haben¸ zur imperialen Akademie zu gehen." sagte Mordon. "Ich weiß noch nicht¸ ob ich mich anschließen werde." Mordon sah ihn freundlich an:" Lassen Sie sich mit Ihrer Entscheidung Zeit¸ Mr. Coremer! Ich bin sicher¸ Sie werden die richtige Wahl treffen¸ egal wie sie ausfallen wird." Mittlerweile hatten sie Khris' Quartier erreicht und Mordon schlug ihm vor: "Wenn Sie möchten¸ kann ich heute einen kleinen Rundgang durch das Schiff mit Ihnen machen." Hocherfreut stimmte Khris zu¸ da er wissen wollte¸ ob dieses Schiff wirklich so groß war.
Nachdem er mit Mordon den Rundgang gemacht hatte¸ war Khris wirklich sehr beeindruckt. Der Admiral hatte tatsächlich nicht gelogen.
Khris lag am nächsten Tag in seiner Kabine und ruhte sich etwas aus. Ein Piepen an der Tür weckte ihn. Offizier Mordon kam herein. Er machte ein bekümmertes Gesicht. Khris sah ihn fragend an: "Ist irgendwas?" Mordon nickte ernst: "In der Tat¸ Mr. Coremer." Er reichte ihm einen Compblock. Khris nahm ihn mit einem ungutem Gefühl. Er las:
Bericht über Attentat der Rebellen in der Hauptstadt Xianina¸ Planet Fornax. ( weitergeleitet an Imp. Sternzerstörer Responsible ): ...Das Attentat erfolgte in den frühen Morgenstunden und traf die unschuldigen Opfer völlig unvorbereitet. Die X- uns Y-Wings der Rebellen flogen über die Innenstadt und bombardierten die dortigen Gebäude. Von ihnen und von den Menschen im Inneren blieb nichts übrig. Die Anzahl der Opfer betrug ca. 18000 oder mehr. Das motiv ist unbekannt¸ vermutet wird¸ daß die Rebellen dort Einrichtungen des Imperiums vermuteten¸ obwohl der Planet vorher noch nie Kontakt mit ihm hatte. Bekannte Führungspersönlichkeiten des Planeten¸ die gerade im Senat tagten¸ sind die größten Verluste. Unter ihnen waren z.B. Ghutrop Jomala¸ das Ehepaar Coremer mit der Tochter¸ der Sohn wurde gerettet¸ sowie Hoktryt Zypkly¸ der Bürgermeister der Stadt. Das Imperium hat versprochen¸ die Attentäter zu verfolgen und beim Aufbau der Innenstadt zu helfen¸ sowie die Opfer zu versorgen. Sie wurden zum größten Teil auf das imperiale Schiff Responsible gebracht¸ wo sie fachkundig verarztet werden und ... |
Khris' Blut gefror und er erstarrte. Er las die Nachricht noch einmal. Tränen traten ihm in die Augen. "Meine Eltern und meine Schwester sind tot !?! Das kann nicht sein. Ein Irrtum¸ ja es ist bestimmt nur ein Irrtum!" Doch er wußte es im Inneren besser. Mordon nickte langsam. "Es tut mir leid!" Wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann ..." Khris schniefte und schüttelte den Kopf. "Nein¸ lassen Sie mich nur für einen Moment alleine¸ bitte!" Mordon nickte wieder und verließ den Raum. Khris setzte sich auf das Bett und heulte sein Elend heraus. Wie in Trance ging er zum Waschbecken und wusch sich das Gesicht. Er sah sich an. Zum erstenmal in seinem Leben verspürte er Haß auf jemanden. Ja¸ er haßte diese Rebellen¸ die seine Eltern und seine Schwester¸ sowie viele andere Unschuldige einfach so¸ ohne besonderen Grund getötet hatten. Er wußte jetzt¸ was er zu tun hatte: Er wollte dem Imperium beitreten¸ um diese Rebellen zu vernichten!
Er ging ruhig zu Mordon hinaus. Der Offizier sah ihn an und fragte:" Was haben sie jetzt vor¸ Mr. Coremer? Sie sind wieder gesund¸ sie wissen¸ warum wir hier sind. Ich habe gehört¸ sie wollen lieber wieder zurück. Das muß ich akzeptieren. Soll ich sie zur Fähre begleiten? Sie fliegt in einer halben Stunde zur Hauptstadt ihres Planeten." Khris schüttelte den Kopf. "Nein Sir¸ das ist nicht nötig. Ich bleibe hier. Ich habe beschlossen¸ dem Imperium beizutreten. Ich möchte mithelfen¸ diese Rebellen zu vernich...". Er stockte. Mordon sah ihn mit festem Blick an. "Sie möchten uns helfen. Und sie wollen sich rächen. Ist es nicht so? Khris zögerte. "Ich kann ihre Gefühle gut verstehen." fuhr der Offizier fort. "Wir werden ihnen ermöglichen¸ sich uns anzuschließen¸ wenn sie dies wirklich wollen." Khris nickte. "Das will ich!" "Dann heiße ich sie hiermit in der Imperialen Armee willkommen¸ Mr. Coremer!" Mordon reichte ihm die Hand. Khris nahm sie und schüttelte sie fest. Ich werde veranlassen¸ daß sie mit Greedo Studwa in ein Quartier kommen¸ sofern sie dies möchten." Khris sagte zu. Wir werden morgen mit der Ausbildung beginnen. Bis dahin werde ich alles andere in die Wege leiten. Mordon marschierte mit schnellem Schritt davon. Khris drehte sich um und ging wieder in seine Kabine¸ froh¸ endlich zu wissen¸ was er jetzt zu tun hatte.
Nach einem anstrengenden Tag legte sich Khris ermüdet in sein Bett. Auch wenn das Leben eines imperialen Soldaten anstrengend war¸ so wollte er doch Karriere machen und zu einem höheren Rang aufsteigen. Er war schon Leutnant¸ aber das reichte ihm nicht. Er war jetzt schon seit drei Jahren beim Imperium¸ davon ein Jahr auf dem Sternzerstörer "Intrepid". Dort war er als Bordschütze stationiert. Davor hatte er die 2-jährige Grundausbildung auf der imperialen Akademie absolviert. Dort hatte er auch seinen jetzigen Kamerad und Freund Greedo Studwa näher kennengelernt. Sie waren seitdem fast immer zusammen.
Khris wachte auf¸ weil die Alarmsirenen ein klagendes¸ lärmendes Geheul begannen. In ihrer Kabine mit der Nr. 2345-A die¸ wie bei allen Sternzerstörern¸ sehr komfortabel eingerichtet war¸ blinkte eine rote Leuchte. Greedo rüttelte ihn. "Steh auf¸ wir haben Alarm!" Khris rieb sich die Augen. "Wenn das wieder so eine verdammte Übung ist!" Im selben Augenblick ertönte es aus den Lautsprechern: " Alle Bordschützen an ihre Positionen! Alle TIE-Jägerpiloten zum Haupthangar!" Greedo runzelte die Stirn. "Ich glaube¸ diesmal ist es ernst!" Sie zogen sich schnell an und liefen zu ihren Kombinationen. Auf dem Weg dorthin zeigte sich¸ daß dies definitiv ein Ernstfall sein mußte: Piloten¸ mit ihren Helmen unter dem Arm¸ und Offiziere hetzten die Gänge entlang. Droiden wichen mit protestierenden Pfeifen ihren Füßen aus. Sturmtruppen marschierten schnell an ihnen vorüber. Alles wurde in teilweise rotes Licht getaucht und von den immer noch lärmenden Alarmsirenen übertönt. In den Kombinationen liefen Khris und Greedo zu ihren Spinden und zogen sich ihre Schutzkleidung an¸ wie sie für Bordschützen üblich war. Sie bestand aus einem schwarzen¸ feuerfesten Anzug und dem ebenfalls schwarzen Helm mit dem Blendvisier¸ daß man nach Bedarf herunterklappen konnte.
Sie brauchten für den Weg zu Bordgeschütz 56-B¸ ihrem Bordgeschütz¸ etwa 15 Minuten¸ 5 Minuten länger¸ als sie normalerweise brauchten. Der Grund dafür waren sicher die volleren Gänge und überfüllten Turbolifte. Der diensthabende Offizier nahm ihr: "Meldung zum Dienst¸ Sir!" lässig entgegen und sagte nur: "Knallen sie ein paar von denen ab¸ bevor wir Verstärkung bekommen. Ich glaube kaum¸ daß die Situation sehr ernst ist. Ich habe gehört¸ daß es nur eine corellianische Korvette der Rebellen sein soll." "Verstanden¸ Sir!" Khris hatte den Verdacht¸ daß der Offizier log¸ denn sein Gesicht zeigte eine Anspannung¸ die er durch seine gespielte Lässigkeit zu überspielen versuchte. Mit einem unguten Gefühl betrat er mit Greedo die kleine Geschützkammer¸ in der eins der über 60 Turbolasergeschütze des Sternzerstörers stand.
Greedo grinste ihn an: "Was ist los¸ Superschütze? Du machst so ein sorgenvolles Gesicht. Ist irgendwas mit dir?" "Nein¸ es ist nichts. Hoffentlich haben wir Glück und schießen ein paar Rebellen ab." log er. "Na¸ wer hat denn schon 26 Schiffe abgeschossen? Darüber brauchst du dir wirklich keine Gedanken machen!" lachte Greedo. Khris setzte sich auf den hinter dem Geschütz montierten Sitz und schaltete die Kontrollen ein. Mit einem Dröhnen schob sich die schwere Waffe mit Hilfe der Servomotoren in Position. Greedo nahm auf dem Sitz an der Seite Platz. Er hatte dafür zu sorgen¸ daß die computerunterstützte Zielerfassung das jeweils nächste Schiff anpeilte. Khris schoß es dann mit Hilfe des Computers¸ der es so gut wie es ging¸ im Fadenkreuz hielt¸ ab.
"Können wir loslegen?" fragte Greedo. Khris nickte und zog sein Blendvisier herunter. "Okay¸ da kommen sie¸ auf Position 3-5-7. Ich gebe dir das erste Ziel." Das Feld der Sterne wirbelte um Khris¸ als eine X-Wing der Rebellen auf ihn zuschoß und dann über seinem Kopf davonraste und verschwand¸ verfolgt von einem TIE-Jäger. Greedo gab ihm das nächste Ziel¸ eine A-Wing. Plötzlich tauchte eine zweite auf und beide Jäger setzten gleichzeitig zum Sturzflug an und versuchten ihre Waffen auf Khris' Geschütz zu richten. Die beiden Jäger beschossen die Waffe und rasten vorbei. Die feindlichen Energieblitze wurden von den Ablenkschirmen abgefangen. Der kleine Geschützraum wurde erfüllt vom lauten Summen der Servomotoren¸ dem Piepen der Zielautomatik und den Kampfgeräuschen. "Sie kommen zu schnell heran!" brüllte Khris in sein Sprechgerät über den Lärm hinweg. Dann stieß ein Raumjäger auf den Sternzerstörer hinab¸ genau in Khris' Fadenkreuz. Der Computer verfolgte ihn. Mit Lippen¸ die sich lautlos bewegten¸ feuerte Khris. Das unglaublich wendige kleine Raumfahrzeug hetzte davon¸ aber der Computer verfolgte es auf der Stelle und Khris sandte eine Feuerspur hinterher. Schlagartig explodierte der Raumjäger in einem unglaublich grellen¸ vielfarbigen Blitz und schleuderte Myriaden Teilchen überhitzen Metalls in alle Richtungen des Kosmos. Khris fuhr herum und streckte den Daumen in Greedos Richtung hoch. Greedo nickte und machte dasselbe. Dann beugte er sich wieder über seine Kontrollen¸ als Greedo ihm den nächsten Jäger anvisierte.
Khris versuchte sich zu entspannen¸ hatte aber keine Zeit dazu. Automatisch¸ fast ohne es wahrzunehmen¸ schoß er auf einen anfliegenden Raumjäger. Er traf und sah das Raumfahrzeug getroffen davonjagen. Greedo schrie in sein Sprechgerät: "Da kommen zwei auf 4-6-2! Die nehmen wir uns mal vor. Halte du..." Er mußte abbrechen¸ als die angeschossene wieder wie X-Wing aus dem Nichts aufzutauchen schien und Khris feuerte unablässig¸ nicht achtend der ungeheuren Energie¸ die ihm zugeschleudert wurde. Im letztmöglichen Augenblick bevor der Computer den Jäger verlor¸ drehte Khris die Mündung minimal und zog den Abzug durch. Der Energieblitz verwandelte den Raumjäger in eine blitzschnell anschwellende Kugelwolke aus leuchtendem Staub. Ein anderer Jäger drehte ab. Plötzlich bebte die Geschützkammer und Durastahl ächzte. Khris und Greedo wurden unsanft durchgeschüttelt. Sie sahen sich fragend an. Kopfschüttelnd¸ aber mit einem verstärktem unguten Gefühl im Magen¸ wandte Khris sich wieder seinen Kontrollen zu. Durch seine Kanzel sah er eine X-Wing auf sich zukommen. "Greedo¸ nimm den Jäger vor mit!" "Schon geschehen!" das Fadenkreuz leuchtete auf und Energiestrahlen schossen aus Khris' Mündung. Sie streiften den X-Wing. Die feindlichen Energieblitze wurden gerade noch von den Ablenkschirmen abgefangen. Die Kanzel bebte heftig und Instrumente heulten plötzlich protestierend auf über die Menge der Energie¸ die sie messen und ausgleichen sollten. Khris schrie überrascht auf: "Verdammt¸ was ist das? Die Ablenkschirme sind doch sonst nicht so schwach¸ daß sie kaum die Laserstrahlen eines X-Wing abfangen können!" Greedo zuckte mit den Schultern. "War viellleicht ein modifiziertes Schiff." "Das glaube ich nicht! Irgendwas muß mit den Schilden passiert sein." Khris runzelte unter seinem Helm die Stirn. Er hatte einen schrecklichen Verdacht: Konnte es nicht sein¸ daß ein Schildgenerator ausgeschossen oder ausgefallen war? Denn dies war wahrscheinlich der Grund¸ daß der Sternzerstörer viel schwächere Schilde als normalerweise hatte! Wenn auch noch der zweite Generator abgeschossen werden würde¸ dann wären sie den Schiffen der Rebellen schutzlos ausgeliefert und das wäre so gut wie ihr Todesurteil. An Greedos panischen Gesichtsausdruck erkannte Khris¸ daß er ungefähr dasselbe gedacht hatte. Panik war jetzt das letzte¸ was sie gebrauchen konnten! Er versuchte¸ ruhig zu bleiben und sagte zu Greedo: "Mach dir keine Sorgen¸ wenn das Schiff wirklich abgeschossen wird¸ kommen wir hier noch rechtzeitig raus!" Greedo nickte nur und presste die zwischen seinen Zähnen hervor: "Machen wir also weiter! Ziele auf 1-8-3!"
Zwei A-Wings flogen im Zickzack auf den Sternzerstörer zu¸ immer wieder tasteten Energieblitze nach ihnen. Das Fadenkreuz leuchtete auf¸ Khris drückte den Abzug¸ doch verfehlte. Die A-Wings hatten ihn bemerkt und hielten nun auf Khris' Geschütz zu¸ unablässig feuernd. Diesmal durchdrang ein Blitz den überlasteten Ablenkschirm und traf die Kanzel. Wenngleich teilweise abgelenkt¸ verfügte er noch über genügend Wucht¸ um das Carbonfiberglas zu durchdringen und die Kontrollen des Geschützes wegzusprengen¸ so daß ein Regen von Funken und Rauch sich in alle Richtungen ergoß und die Luft mit einem schrillen Kreischen unablässig durch das entstandene Loch in das Vakuum herausgesogen wurde. Khris schrie auf¸ als sich glühende Metallteilchen und ein wahrer Regen aus Funken auf seinen Helm und das Blendvisier ergoß. Das Visier zersprang¸ durchlöchert von den zahlreichen Metallstückchen¸ die sich teilweise in Khris' Gesicht bohrten. Greedo sprang auf und riß ihm den Helm vom Kopf. Das Gesicht war blutig und rußbeschmiert. Khris wälzte sich schreiend auf dem Boden und hielt mit beiden Händen sein Gesicht. Der Ruß in den Augen in die Metallteile auf dem Gesicht brannten wie Feuer.
Greedo rannte aus der Geschützkammer und sah sich nach Hilfe um. Er hielt einen Offizier fest¸ der gerade an ihm vorbeihetzte: "Sir¸ mein Kamerad liegt verletzt in Geschützkammer 56-B! Können Sie einen Sanitätsdroiden kommen lassen?" Bevor der verärgerte Mann antworten konnte¸ wurden sie beide durch den Gang geschleudert¸ und ein dumpfer Knall war zu hören. Das Licht im Gang flackerte und überlastetes Durastahl knirschte über ihren Köpfen. Ein Computerterminal zerplatzte mit einem ohrenbetäubenden Knall am anderen Ende des Ganges und sandte einen Funkenschwall auf den Gang aus. Der Offizier rappelte sich wieder auf. "Das war gerade der zweite Schildgenerator! Ich würde lieber meine eigene Haut retten¸ wenn sie können¸ Soldat. Im Weglaufen rief er Greedo hinterher: "Bald fliegt hier alles in die Luft!" Greedo mußte husten. Beißender Qualm kam vom Ende des Ganges und es roch nach verbrannten Plastik und Fleisch. Noch immer heulte die Alarmanlage. Eine gehetzte Lautsprecherstimme erklang: "An die Besatzung! Das Schiff steht kurz vor der Zerstörung. Alle Besatzungsmitglieder evakuieren! Die gesamte Crew zu den Rettungskapseln!" Die Durchsage führte zu Panik unter der gesamten Besatzung. Die Leute hetzten zu den Hangars und Rettungskapseln¸ Rauch war überall. Es gab Explosionen¸ Druckabfall in Kabinen. Die Stationen wurden aufgegeben. Jeder versuchte¸ sich zu retten und eine Rettungskapsel oder den Hangar zu erreichen.
Greedo ging zurück in die Geschützkammer und half Khris auf. "Irgendwie hatte ich gleich ein ungutes Gefühl bei der Sache!" brachte Khris mühsam heraus. Er versuchte zu lächeln¸ doch es wurde zu einer Grimasse. "Komm¸ wir versuchen¸ noch rechtzeitig von hier wegzukommen!" Khris nickte nur. Sie humpelten langsam durch das Chaos der umherlaufenden Leute.
Irgendwie erreichten sie den Haupthangar¸ der mittlerweile überfüllt war. Die meisten Rettungskapseln waren schon gestartet und dies war der Rest der riesigen Mannschaft. Es waren nur noch wenige Schiffe da. Greedo versuchte verzweifelt¸ mit Khris durchzukommen¸ doch sie wurden immer wieder zurückgedrängt. Der Boden bebte und ein dumpfes Grollen¸ daß immer lauter wurde¸ erklang. Ein Startgerüst stürzte mit lautem Getöse auf die Menschenmenge und begrub fast ein Viertel von ihnen unter sich. Greedo bahnte sich mit aller Kraft einen Weg zur letzten Fähre¸ mit Khris im Schlepptau. Man sah viele verzweifelte Soldaten mit Todesangst auf den Gesichtern. Wenig später schloß sich die Rampe. Alles herum begann zu verfallen. Die Fähre startete¸ als das Beben stärker wurde und die Hangardecke implodierte.
Khris sah noch¸ wie der imperiale Sternzerstörer explodierte und zu einer gleißenden Lichtkugel wurde. Die Fähre wurde von der Druckwelle durchgeschüttelt. Dann wurde es schwarz um ihn.
Die Imperiale Fähre entfernte sich schnell von den schrumpfenden Überresten der Mikro-Supernova¸ die der Sternzerstörer hinterließ und flüchtete mit den anderen Schiffen vor den Rebellen¸ die die Verfolgung aufgenommen hatten. Sie schaffte es¸ den Hyperraumantrieb zu aktivieren¸ bevor sie geentert werden konnte. Die Rettungskapseln wurden nacheinander eingesammelt¸ sie hatten keinerlei Chance gehabt¸ sich zu retten¸ weil sie keinen Hyperraumantrieb besaßen.
Khris spürte etwas Nasses auf seinem Gesicht. Sein Kopf dröhnte und seine Kehle war so trocken wie Schmirgelpapier. Er machte die Augen auf und sah¸ wie Greedo sich mit ernstem Gesicht über ihn beugte. "Du bist endlich aufgewacht! Wie fühlst du dich?" Khris wollte antworten¸ doch er brachte nur ein Krächzen zustande. "Ich bringe dir wohl erst etwas Wasser!" Greedo stand auf und verschwand aus Khris' Sichtfeld. Er setzte sich auf und sah¸ daß sie in einem kahlem Raum aus rohbehauenen Steinen waren. Der Boden bestand lediglich aus Steinfliesen und es gab ein kleines Fenster¸ durch daß man einen Blick auf eine sandsteinfarbene Mauer sehen konnte. Allerdings nicht sehr gut¸ da daß Fenster sehr verstaubt war. Außerdem gab es noch zwei Türen¸ in eine war ebenfalls ein kleines Fenster eingelassen¸ durch das er ein Stück orangefarbenen Himmel sah. Sie führte wahrscheinlich zu einem Balkon. Das Inventar war sehr spärlich¸ es gab nur zwei Holzbetten¸ einen Tisch¸ ebenfalls aus Holz und ein altmodisches Waschbecken¸ von dem Greedo jetzt ein Glas Wasser holte und es ihm reichte. Khris nickte dankbar und trank in einem Zug. Er jetzt fühlte er sich soweit¸ daß er sprechen konnte: "Wo sind wir hier?" Greedo blickte ihn an: "Wir sind im Imperialen Hauptstützpunkt des Planeten Vinaria¸ dem größten Staubklumpen¸ den ich jemals gesehen habe. Wir sind hier schon seit gestern¸ doch du hast es ja vorgezogen¸ zu schlafen." Greedo grinste ihn an: "Hey¸ ich hab' mir ganz schön Sorgen um dich gemacht¸ weißt du?" Er wurde wieder ernst. "Es sah nicht gut aus¸ dein ganzes Gesicht war verbrannt. Sie mußten dir ein Gesichtsimplantat einoperieren¸ damit du wieder einigermaßen aussahst¸ ganz abgesehen davon¸ daß wir es beinahe nicht mehr von der "Intrepid" geschafft hätten!" Khris starrte ihn ungläubig an. Er betastete sein Gesicht und konnte keinen Unterschied feststellen¸ außer die kleinen Narben an den Rändern seines Gesichts und an der Stirn. Er stand vom Bett auf und trat aus der Tür auf den Balkon. Dort bot sich ihm ein atemberaubender Anblick:
Ein Gruppe von TIE-Jägern schoß an der steilen¸ felsigen Klippe empor¸ an der der Balkon klebte. Das Heulen der Zwillingsionentriebwerke machte ihn fast taub. Als Khris den Balkon hinuntersah¸ wurde ihm schwindlig¸ denn die Klippe war wortwörtlich Tausende von Metern hoch. Den Boden konnte er nicht mehr erkennen¸ nur Finsternis sah er. Dort unten war es schon Nacht. Der obere Teil der Klippe wurde noch in das orangefarbene Licht des Sonnenuntergangs getaucht. Als er den Kopf hob und den TIE-Jägern hinterhersah¸ erblickte er genau über sich eine gigantische Burg mit riesigen Türmen¸ umgeben von einer massiven Mauer. Greedo trat hinzu. Khris blickte ihn erstaunt an und zeigte auf die Burg. "Ist das der Imperiale Stützpunkt?" "Ja¸ das ist er. Ich wußte auch nicht¸ daß das Imperium Stützpunkte dieser Art hat." Khris dachte nach. Er drehte sich zu Greedo um und fragte: "Glaubst du¸ daß der Rest der Fähren entkommen ist?" "Einige haben es auch hierher geschafft¸ aber der größte Teil wurde von den Rebellen gefangengenommen oder ermordet. Die Rettungskapseln hatten keine Chance. In denen saßen die meisten von uns." Khris nickte nur.
Sie gingen wieder in ihre Kammer. Khris war verwirrt und fühlte sich hilflos. "Weißt du schon¸ was wir jetzt machen?" Greedo zuckte die Achseln und antwortete dann: "Wahrscheinlich werden wir irgendwann abgeholt und auf ein neues Schiff gebracht werden. Bis dahin müssen wir versuchen¸ daß Beste aus der Situation zu machen." Sie wurden unterbrochen¸ als eine Stimme aus einem alten Lautsprecher erscholl: "Achtung¸ die gesamte Besatzung begibt sich sofort in die Schutzräume! Ein Sandsturm erreicht den Stützpunkt in wenigen Minuten! Ich wiederhole: Die gesamte Besatzung hat sich zu den Schutzräumen zu begeben!" Der Lautsprecher knackte noch einmal kurz¸ dann wurde es still.
Greedo und Khris sahen sich an. Sie hetzten aus der Kammer und liefen in den Gang hinaus¸ der mittlerweile überfüllt war. Khris fing an zu fluchen: "Kaum hat man die eine Gefahr überstanden¸ schon bahnt sich die nächste an!" Über zahlreiche Treppen und Gänge gelangten sie tiefer ins Innere der Station. Mit etwa 20 anderen Leuten wurden sie in einen Schutzraum gesperrt. Das große Schott wurde mit einem Krachen geschlossen¸ Druckluftschlösser zischten. Der Raum war zu klein für 20 Menschen¸ er war nur für etwa die Hälfte ausgelegt. Die Wände waren aus Durastahl gefertigt¸ ebenso das große Schott. An den Wänden standen Etagenbetten¸ in denen jetzt die Hälfte von ihnen lag oder saß. Darunter waren auch Khris und Greedo. Sie waren schnell genug gewesen. Die anderen drängten sich jetzt in der Mitte des Raumes. Der Tisch¸ der dort gestanden hatte¸ wurde auf die Seite geschoben¸ um mehr Platz zu schaffen.
Es wurde still im Raum¸ keiner sagte etwas. Sehr leise hörte man jetzt das dumpfe Knarzen von Durastahl. Dann war da noch ein Geräusch¸ mehr ein Vibrieren¸ das man mehr spürte als hörte. Es klang sehr tief und irgendwie hohl. Dies mußte der herannahende Sandsturm sein. Das Licht der Halogenlampen flackerte. Minutenlang sagte keiner etwas¸ man hörte nur das Heulen des Sandsturms¸ das allmählich lauter wurde. Endlich ergriff Khris in der Stille das Wort: "Passiert hier öfter so etwas?" Die anderen sahen ihn an. Ein Offizier antwortete ihm mit barscher Stimme: "Ja¸ und jetzt seien sie still¸ Leutnant!" Khris sah sich um und antwortete dann flüsternd: "Jawohl¸ Sir!"
Stunde um Stunde verging¸ das Heulen schwoll an und wieder ab. Khris¸ Greedo und die anderen im Raum versuchten zu schlafen¸ dies war jedoch unmöglich¸ da die Luft im Raum immer schwüler und drückender wurde. Einige vermuteten¸ daß dies mit dem Ausfallen der Klimaanlage zusammenhing.
Plötzlich wurden alle aufgeschreckt¸ als ein dumpfes Grollen ertönte¸ daß sehr laut war. Der Raum erzitterte und Durastahl ächzte. Die Halogenbeleuchtung flackerte und ging dann aus. Im Raum entstand ein heilloses Durcheinander¸ bis jemand einen Taschenstrahler anschaltete. Der Offizier¸ mit dem Khris vorhin geredet hatte¸ ergriff nun die Initiative¸ da er im Raum der Ranghöchste war: "Irgendetwas stimmt nicht da oben. Das klang ganz nach einer Detonation." Er ging zum Schott und betrachtete es nachdenklich. Er drehte sich um und sagte: "Wir müssen überprüfen¸ was diese Detonation ausgelöst hat. Der Sandsturm ist wahrscheinlich schon vorüber." Greedo fuhr auf und widersprach: "Sir¸ ist es nicht zu riskant¸ das Schott jetzt schon ... ?" Der Offizier unterbrach ihn: "Soldat¸ ich kenne mich auf diesem Planeten wahrscheinlich besser aus als sie! Ich weiß schon¸ was zu tun ist." Dann zeigte er auf die vier weißgepanzerten Sturmtruppler¸ die mit in den Schutzraum gegangen waren: "Ihr da¸ Schott öffnen und Gang erkunden!" Ein Sturmtruppler trat an das Schott und löste auf Knopfdruck die Sperre. Zischend entwich die Luft aus den Druckluftschlössern. Das Schott öffnete sich langsam. Alle zogen ihre Blaster. Als der Öffnungsvorgang abgeschlossen war¸ sah man im Schein des Taschenstrahlers nur die gegenüberliegende Wand und auf dem Boden eine knöchelhohe Sandschicht. Die vier Sturmtruppler gingen langsam mit ihren Blastergewehren im Anschlag aus der runden Türöffnung hinaus. Mit einem lautem Klacken wurden der Raum und der Gang in ein rötliches Licht getaucht. Der Offizier runzelte die Stirn: "Jemand hat die Notbeleuchtung eingeschaltet. Könnte jemand von uns gewesen sein¸ oder auch jemand oder etwas anderes."
Die elektronisch verstärkte Stimme eines Sturmtrupplers erscholl verzerrt vom Ende des Ganges: "Sir¸ Gang ist gesichert. Keine besonderen Vorkommnisse! Hier ist eine Treppe¸ die nach oben führt. Sollen wir raufgehen?" "Ich wei߸ das dort eine Treppe ist." schnaufte er verächtlich. "Nein¸ sie sollen dort auf uns warten!" Der Offizier drehte sich wieder um und blickte in die Runde. "Okay¸ alle mitkommen. Blaster auf Betäubung umstellen und wachsam sein!" Er trat in den Gang. Khris¸ Greedo und die anderen folgten ihm mit gezogenen Blastern bis ans Ende des Ganges. Dort war die Treppe¸ sie war halb mit Sand verschüttet. Flüsternd befahl der Offizier: "Okay¸ jetzt langsam die Treppe hinaufgehen. Wenn etwas passiert¸ sofort melden!" "Jawohl¸ Sir!" Die Sturmtruppler arbeiteten sich langsam durch den Sand die Treppe hinauf¸ bis sie um die Ecke verschwanden und Khris sie nicht mehr sah. Nach einer Weile ertönte wieder die Stimme des Sturmtrupplers: "Sir¸ Treppe ist gesichert. Der Gang vor uns ist ebenfalls frei! An einer Stelle ist die Decke eingestürzt. Es ist ziemlich viel Sand im Gang." "In Ordnung¸ warten sie¸ wir kommen nach!" Alle wateten durch den hüfthohen Sand die Treppe hinauf.
Der Gang war ebenfalls hüfthoch mit Sand gefüllt¸ so daß es schwer war¸ vorwärtszukommen. Vom Gang zweigten mehrere kleinere Gänge ab¸ einige mit¸ andere ohne Türen. An der linken Seite etwa in der Mitte des Ganges wurde der Sand noch höher¸ gezackte Brocken aus Stahlbeton bedeckten den Boden. Immer noch rieselte Sand in den Gang aus dem Loch. Khris konnte sich eine Bemerkung nicht verkneifen: "Wenn wir noch länger im Schutzraum gewartet hätten¸ wären wir wahrscheinlich lebendig begraben worden!" Die anderen nickten. Auch sie hatten etwas ähnliches gedacht. Die vier Sturmtruppler erkundeten wärenddessen weiter den Gang vor ihnen. Der Rest wartete¸ bis die Soldaten Meldung über die Lage vor ihnen machen würden.
Khris' Kopf ruckte nach oben¸ weil er ein Geräusch über sich gehört hatte. Er sah¸ daß die Risse in der Decke langsam größer wurden und jetzt hörte er auch ein lautes Knacken. "Raus hier¸ los¸ den Gang entlang¸ hier stürzt gleich alles zusammen!" schrie er und rannte los. Die anderen hatten jetzt die Risse ebenfalls bemerkt und fingen an¸ ihm hinterher zu laufen. Keine Sekunde zu früh! Die Decke gab nun entgültig nach und begrub mit lautem Gepolter das Gangstück¸ in dem sie gerade noch gestanden hatten. Der Rückweg war also versperrt.
Der Offizier murmelte vor sich hin: "Es wird lange dauern¸ bis die Basis wieder halbwegs instandgesetzt worden ist."
Die Gruppe ging weiter¸ immer auf die Rufe der Sturmtruppler vertrauend. An einer Biegung hielten sie an¸ um sicherzugehen¸ daß der Gang vor ihnen frei von möglichen Gegnern war. Bis jetzt hatten sie keine andere Menschen getroffen¸ weder Freund noch Feind.
Khris flüsterte zu Greedo: "War wahrscheinlich ein Fehlalarm! Außer einer Menge Sand ist hier überhaupt nichts!" Greedo zuckte die Schultern: "Damit könntest du recht haben." "In Deckung!" schrie er eine Sekunde später und hechtete beiseite¸ während er Khris mitriß. Ein Sturmtruppler flog mit einem Loch im weißen Panzer zu Boden¸ über ihren Köpfen explodierte ein Mauerstück. Die Luft war innerhalb Sekunden voller Sand und Rauch. Grüne und rote Blasterschüsse zuckten hin und her. Khris¸ Greedo und der Rest der Gruppe ging hinter der Mauerbiegung in Deckung. Über den Lärm hinweg schrie der Offizier: "Das sind Rebellen! Blaster auf volle Stärke!" Khris hantierte an seinem Blaster herum und stellte ihn auf volle Stärke. Somit waren die Schüsse tödlich und betäubten die Personen nicht nur. Khris spähte vorsichtig um die Ecke und sah Männer und Frauen mit braungrünen Uniformen¸ die das rote Emblem der alten Republik auf den Schultern hatten. Tatsächlich! Es waren Rebellen. Bis jetzt hatte Khris nur von ihnen gehört¸ gesehen hatte er noch keine.
Sie standen gut geschützt in Türöffnungen¸ Khris zählte ungefähr sieben von ihnen. Auf dem mit Sand bedeckten Gangboden lagen drei Sturmtruppler und zwei Rebellen. Khris wußte nicht¸ ob sie tot oder nur verletzt waren. Schnell zog er den Kopf wieder zurück¸ als ein roter Blasterschuß in seine Richtung abgefeuert wurde. Der imperiale Offizier lehnte sich nun neben ihn und flüsterte: "Und¸ was haben Sie gesehen¸ Leutnant?" "Mindestens sieben Rebellen stehen in den Türöffnungen. Jeweils drei links und vier rechts¸ Sir! Auf dem Gangboden liegen drei Sturmtruppler und zwei Rebellen. Ich weiß es nicht genau¸ aber vielleicht leben sie noch." keuchte Khris. Der Offizier schüttelte den Kopf und drehte sich zu den anderen um: "Wir sitzen hier in der Falle¸ Soldaten. Es gibt kein Zurück¸ nur Vorwärts geht es weiter. Wir sind ..." Er zählte schnell durch¸ "siebzehn Mann¸ denn wir hatten drei Verluste." Er sah kurz Khris an. "Die Rebellen haben nur etwa sieben Mann. Das müssen wir ausnutzen. Unsere einzige Möglichkeit besteht darin¸ sie zu überrennen!" Er erntete entschlossenes Kopfnicken und grimmiges Lächeln. "Auf mein Zeichen rennen wir gleichzeitig um die Ecke und schießen sie mit gezielten Schüssen in die Türöffnungen über den Haufen. Und immer daran denken: Bleibt in Bewegung und lauft¸ was das Zeug hält!" Khris lächelte ebenfalls grimmig. Endlich konnte er es diesen Rebellen zeigen¸ nicht nur von Schiff zu Schiff. Nein¸ diesmal sah er sie persönlich!
Greedo sah ihn ängstlich an. Anscheinend freute er sich nicht sehr darauf. Sicher¸ das Risiko¸ niedergeschossen zu werden war groß. Aber das war schließlich das Risiko eines jeden Soldaten.
Die Sekunden schienen sich zur Ewigkeit zu dehnen¸ während sie auf das Zeichen des Offiziers warteten. Khris und alle anderen hielten den Atem an. Endlich flüsterte er : "Jetzt!" und winkte die Soldaten vor. Der überlebende Sturmtruppler stürmte als erstes um die Ecke und begann¸ die Rebellen mit seinem schweren Blastergewehr einzudecken. Er schloß sich fast augenblicklich dem Schicksal seiner Kameraden an¸ ebenso wie zwei weitere Soldaten. Khris und Greedo stürmten erst jetzt um die Ecke und begannen augenblicklich¸ das Feuer auf die Türöffnungen zu eröffnen. Die Luft war binnen Sekunden staubgeschwängert und verschlechterte die Sicht in dem engen Gang. Ein Blasterschuß zischte so dicht an Khris vorbei¸ daß er die Hitze der Entladung riechen konnte. Er feuerte in die ungefähre Richtung¸ aus der der Schuß gekommen war. Er konnte in all dem Staub kaum etwas erkennen. Der Gang war erfüllt vom Schreien der Sterbenden und Verwundeten. Dicht neben ihm ging ein weiterer Soldat zu Boden. Die Rebellen kämpften verbissen. Plötzlich hörte er hinter sich eine Detonation und ein Zittern durchlief den Gang. Einen Augenblick war er abgelenkt und sah nach hinten. Das war sein Fehler.
Er spürte einen stechenden Schmerz in seiner Brust und schrie auf. Er roch verbranntes Fleisch¸ sein Fleisch. Er sah alles verschwommen und in Zeitlupe ablaufen. Die Geräusche traten in den Hintergrund¸ Khris hörte nur seinen Herzschlag und das Rauschen seines Bluts in den Ohren. Er fiel¸ wie es ihm vorkam¸ langsam zu Boden. Er hielt sich die verbrannte Stelle¸ doch das brachte auch nicht viel. Wogen von Schmerz überfluteten ihn und drohten Khris zu überwältigen. Es gab nur noch ihn und diesen höllischen Schmerz in seiner Brust. Er versuchte mit aller Kraft gegen die Schwärze¸ die ihn zu überwältigen drohte¸ anzukämpfen. Irgendwie gelang es ihm¸ bei Bewußtsein zu bleiben.
Als er am Boden lag¸ hörte und sah er wieder alles normal. Neben ihm lag ein verwundeter Rebell¸ der laut seinen Schmerz hinausschrie. Er sah sich genauer um¸ soweit es ihm möglich war. Der enge Gang war voll von Leuten¸ entweder tot oder verwundet wie Khris. Ein paar lagen auch in den Räumen hinter den Türöffnungen. Die überlebenden Imperialen waren um die Ecke des Ganges gelaufen. Hinter sich hörte er ein schabendes Geräusch. Er drehte den Kopf und erstarrte. Rebellen kamen aus der Richtung¸ aus der sie vorher gekommen waren. Das erklärte auch die Detonation. Sie hatten ihnen eine Falle gestellt. Sie kesselten seine Kameraden ein¸ indem sie sie von hinten überraschten. Sie beachteten ihn nicht und liefen schnell und leise an ihm und den anderen vorüber. Von der Ecke des Ganges hörte er ein paar Minuten später Blasterfeuer¸ das langsam näher kam. Mit Schrecken bemerkte er jetzt¸ daß er Greedo verloren hatte. Er suchte ihn unter den Menschen am Boden¸ fand ihn aber zum Glück nicht. Wahrscheinlich war er mit den anderen weitergelaufen. Hoffentlich hatte er wenigstens mehr Glück gehabt als er.
Jetzt sah er¸ wie die Rebellen wieder um die Ecke bogen. Seltsamerweise schossen sie nicht. Er sah auch¸ warum: Seine Kameraden hatten die Hände über den Kopf und wurden von den Rebellen durch den Gang getrieben. Greedo war auch dabei. Khris atmete erleichtert aus und verzog das Gesicht vor Schmerzen¸ als es in seiner Brust wieder zu schmerzen begann. Die Rebellen¸ die vorher an ihm vorbeigegangen waren¸ liefen nun langsam durch den Gang und bückten sich nach den Verwundeten. Ihren Leuten halfen sie vorsichtig hoch und stützten sie¸ zu den anderen¸ darunter auch ihm¸ waren sie weniger vorsichtig. Er unterdrückte einen Schrei¸ als er grob hochgezogen wurde. Khris war überrascht¸ daß sie auch ihm und seinen Kameraden halfen. Er hatte erwartet¸ daß sie ihn und die anderen¸ die überlebt hatten¸ gleich an Ort und Stelle erschießen würden. Aber Khris wußte¸ daß man diesen Rebellen nicht vertrauen durfte. Wenn nicht jetzt¸ dann später. Vielleicht würden sie sie auch zuerst verhören. Sie waren gewissenlose Kriminelle. Das hatte man Khris während seiner Ausbildung immer eingebleut. Außerdem hatten Rebellen damals seine Eltern und seine Schwester¸ sowie unzählige andere Unschuldige getötet. Ein Rebellenoffizier sprach in ein Komm: "Hier unten ist alles klar. Wir hatten ein paar Verluste¸ aber die Falle hat funktioniert. Wir haben einen Großteil der Impis gefangengenommen. Wir kommen jetzt hoch zu euch." Aus dem Komm antwortete eine von Statik überlagerte Stimme: "Verstanden. Gute Arbeit." Der Offizier wandte sich nun direkt an ihn und die anderen: "Sie sind nun Gefangene der Allianz. Wenn sie Widerstand leisten¸ sind wir gezwungen¸ sie zu erschießen. Folgen sie uns!" In Khris wallte der Zorn hoch. Er schrie: "Sie werden uns doch sowieso erschießen!" Die meisten anderen hatten wohl dasselbe gedacht¸ denn sie stimmten ihm zu. Der Rebellenoffizier schüttelte den Kopf und sah Khris an: "Wir sind nicht so wie ihr Impis¸ die einfach andere Leute erschießen! Ich denke¸ manche von meinen Leuten hätten gute Lust dazu¸ aber solange ich ihnen nichts befehle¸ werden sie nichts tun!" Er stieß den letzten der Reihe an: "Los¸ weiter jetzt!" Sie gingen den schmalen Gang an den Leichen des kurzen Scharmützels vorüber. Khris warf kurz einen bedauernden Blick auf einen seiner Kameraden¸ der tot am Boden lag. Er überlegte¸ wie er hieß. Er hatte ihn flüchtig an Bord der Fluchtfähre der "Intrepid" gesehen. Er biß die Zähne zusammen¸ als die Wunde¸ die ihm der Rebellenblaster beigebracht hatte¸ wieder zu schmerzen begann. Jeder hatte jetzt auf sich selbst zu achten. Khris und Greedo machten da bei aller Freundschaft keinen Unterschied. Sie wurden jetzt im Gänsemarsch durch ein herausgesprengtes¸ gezacktes Loch geführt¸ das im Durchmesser etwa 1¸5 m groß war und am anderen Ende des Ganges lag. Khris und die anderen mußten sich ducken¸ um nicht mit dem Kopf anzustoßen. Sie kamen in einen weiteren langen Gang¸ in dem ebenfalls Kampfspuren zu sehen waren. Etwas Braunrotes klebte an den Sandsteinmauern und es stank nach verbranntem Fleisch und Haaren. Man sah Schleifspuren auf dem mit Sand bedecktem Boden. Sie sahen aber niemanden.
Sie kamen nach einiger Zeit in einer großen Halle an. Sie war ziemlich hoch und hatte den Grundriß eines Achtecks. Auch sie bestand ganz aus grobbehauenem Sandstein. Weiter oben waren rechteckige kleine Fenster eingelassen¸ die nur schmale Streifen von Licht einließen und die Halle nur unzureichend beleuchteten. Weiter unten¸ nahe am Boden leuchtete die rötliche Notbeleuchtung¸ die allerdings auch nicht mehr brachte. Sie blieben nun stehen und wurden in eine Ecke der großen Halle gedrängt. Dort wurden sie von vier Rebellen-Wachen mit gezogenen Blastern mißtrauisch im Auge behalten. Der Rebellenoffizier¸ der sie angeführt hatte¸ ging nun mit ein paar anderen Rebellen in den gegenüberliegenden Gang der Halle. Offenbar besprachen sie die Lage und was jetzt zu tun war. Nach etwa zehn Minuten kam er wieder und flüsterte einer Wache etwas ins Ohr. Khris verstand nicht alles¸ nur ein paar Wortfetzen wie: "...uns beeilen ..."¸ oder "... . zur Fähre bringen . .". "Aha¸ wir werden abtransportiert." dachte er grimmig. "Wer weiß wohin!" Sie wurden weitergeführt¸ schneller diesmal. Einige Rebellen liefen mit grimmigen Gesichtern und schußbereiten Blastern an ihrer Gruppe vorüber. Irgendwo hörte man eine dumpfe Explosion und der Boden bebte leicht. Khris grinste. Auch die anderen sah man die Erleichterung an. "Es ist noch nicht alles verloren¸ wir können uns noch wehren!" dachte Khris erleichtert. "Vielleicht haben wir noch eine Chance¸ die Rebellen zu überwältigen." Die Wachen¸ die sie durch die finsteren Sandsteingänge der riesigen Basis führten¸ sahen sich mit besorgten Gesichtern an¸ sagten aber nichts. Sie liefen weiter¸ etliche Treppen hoch.
Khris konnte überhaupt nicht sagen¸ ob sie noch unterirdisch oder schon längst viele Stockwerke über dem Erdboden waren¸ denn es gab keine Fenster in den Gängen.
Endlich kamen sie durch eine kleine¸ unscheinbare Tür ins Freie. Khris mußte die Augen zusammenkneifen. Nach der Dunkelheit und Kühle in den Gängen war es draußen so heiß und hell¸ daß er erst zurücktaumelte. Nach einiger Zeit hatten sich seine tränenden Augen an das helle Licht gewöhnt. Neugierig sah er sich um. Er war enttäuscht. Alles¸ was er sah¸ war die Festung hinter ihm und ringsherum Sand¸ Sand und nochmal Sand.
"Das ist wirklich ein Staubklumpen! Vielleicht setzen sie uns mitten in der Wüste aus. Dann haben wir einen "angemessenen Tod" und sie sind uns los. Oder sie stoßen uns über die Klippe." Sie wurden nun zum Landefeld geführt. Dort standen mehrere alte Frachter die jetzt hektisch mit Kisten aus der Basis beladen wurden¸ sowie einige Rebellenkampfschiffe¸ X- und A-Wings¸ die Khris gut kannte. Allerdings hatte er noch keines von ihnen so nah gesehen¸ da er diese Schiffe als Bordschütze nur aus der Ferne abgeschossen hatte. Als sie näher kamen¸ hörte er ein leises Geräusch¸ daß ihm bekannt vorkam. Es klang wie ein langgezogenes Heulen und wurde immer lauter. Er blickte neugierig zum Himmel und kniff die Augen zusammen¸ um besser sehen zu können.
"Das hört sich ganz so an wie ... TIE-Jäger!" dachte er. Auch die anderen hatten das Geräusch bemerkt und suchten den Himmel ab. In der Ferne sah man eine Lichtreflexion¸ die von mehreren sechseckigen Solarflügeln herrührte. Die Rebellenwachen trieben die Gruppe mit Worten und Tritten auf eine der Fähren zu.
Sie schafften es nicht ganz. Aus dem Himmel stürzten sich vier TIE-Jäger auf das Landefeld. Khris lächelte. Er hatte mit seiner Vermutung recht gehabt. Die
Wachen zielten mit ihren Blastern auf die Jäger und schossen. Alle verfehlten¸ nicht aber die TIE-Jäger. Mit ihren Lasern pulverisierten sie zwei der Landefähren¸ die mit einem dumpfen Knall explodierten. Trümmerstücke wurden durch die Luft geschleudert und eine Rauchwolke erhob sich in den dunkelblauen¸ wolkenlosen Himmel. Der Luftzug¸ den die vier Jäger mit ihrem Vorbeiflug in nur fünf Metern Höhe verursacht hatten¸ riß alle von den Füßen und wirbelte Sand auf. Khris keuchte und mußte husten. Er konnte nichts mehr sehen¸ denn seine Augen waren voller Sand. Seine Schußwunde brannte wie Feuer¸ und er mußte sich beherrschen¸ nicht laut aufzuschreien. Sekunden danach erklang das ohrenbetäubende Heulen der Twin-Ionentriebwerke¸ die vergeblich versuchten¸ die Motoren von dem der Lärm verursacht wurde¸ einzuholen.
Khris war wie betäubt. Den anderen ging es wahrscheinlich nicht besser. "Aber auch die Wachen liegen auf dem Boden!" dachte er. Aber bevor er irgend etwas tun konnte¸ geschweige denn weglaufen¸ wurde er grob in die Höhe gezerrt: "Denk nicht mal dran wegzulaufen¸ Imperialer!" sagte eine Stimme. Ein Blastergewehr wurde in seinen Rücken gehalten. Eine Rebellenwache¸ die aus einem Kratzer an der Stirn blutete¸ sah ihn grimmig an. "Los¸ jetzt¸ weiter! Auf zur Fähre." Er und die anderen Gefangenen wurden schnell zu einem Frachter geführt. In der Ferne erscholl wieder das Heulen der TIE-Jäger. Sie flogen einen erneuten Angriff. Als Khris sich umdrehte¸ sah er daß aus einem großen Tor viele weitere Rebellensoldaten stürmten und auf die Schiffe und Fähren zuliefen. Di