Team Combat on an Epic Scale
2001-01
Cyberspace
Ego-Shooter haben sich ja zum Sucht-Syndrom der Neunziger-Jahre entwickelt. Neue Versionen dieser graphisch aufwendigsten Vertreter des Computerspiele-Genres¸ bringen jeden Hersteller von Computer-Hardware zum Frohlocken - denn sie sind der Grund¸ warum Gamer jedes Jahr tausende von Mark in Ihre "Spielekonsole"¸ den getunten Personalcomputer¸ stecken.
Ego-Shooter sind wohl momentan das¸ was man am ehesten mit den Begriffen "Cyberspace" oder "virtueller Welt" gleichsetzen kann. Jeder Spieler hat seinen eigenen Bildschirm¸ mit dem er seinen Blick in die aufwendig gestaltete Spielwelt werfen kann. Richtige Freaks benutzen gar 3D-Brillen oder Monitor-Brillen¸ um das Cyberspace-Gefühl perfekt zu machen.
Heutzutage - der richtige Rechner vorausgesetzt - erreicht die Grafik eines Ego-Shooters schon Filmqualität. Dies triftt auch - oder gerade - auf Tribes2 zu¸ das meiner Ansicht nach¸ momentan technisch auf aktuellem Stand ist. Man hat fast schon das Gefühl¸ selbst an einem "Actionfilm" teilzunehmen. Hier fällt auch mal Schnee. Nebel¸ Blitze¸ Gewitter und sogar Meteroiteneinschläge gehören zum Programm. Echt gut!
64 Spieler!!!
Üblicherweise erlauben Ego-Shooter den Zusammenschluß von bis zu 8 Rechnern über ein lokales Netzwerk oder Internet. Tribes 2 (engl. Stämme) stellt hier eine Ausnahme dar und ermöglicht die Teilnahme von bis zu 64 Spielern in zwei oder mehr Teams.
Gigantisch! Man stelle sich mal eben eine weitläufige¸ bergige Landschaft vor. 32 hochgerüstete Krieger und ihre Fahne auf dem einen Hügel¸ die 32 Gegner auf der anderen Seite des Tals. Die letzten bösen Zurufe - und dann kommt der Befehl für den Angriff... Erinnert mich an Bravehart - nur halt in der Zukunft!
Jeder Spieler kann seinen "Charakter" selbst zusammenstellen. Das beinhaltet nicht nur das Geschlecht (m/w)¸ sondern auch die Rüstungsstufe (leicht/mittel/schwer) und die Rasse (Mensch oder "Bioderm"-Alien). Jede dieser 12 Kombination kann noch einmal durch die Wahl des Skins (Muster der Kleidung) verändert werden. Rüstungen ermöglichen je nach Grad¸ das Tragen bestimmter Waffentypen¸ bzw. verhindern bestimmte Bewegungsformen.
Eine dieser Bewegungsformen ist das "Surfen". Jeder Anzug ist mit Düsen (Jetpack) ausgestattet. Ein kuzer Flug (bzw. Sprung) ist möglich - die Energie für solche Einsätze ist jedoch schnell verbraucht und muß sich dann erst wieder regenerieren. Durch wohldosierten Einsatz der Düsen kann man aber auch sehr gut Abhänge quasi reibungslos (und damit recht fix) hinuntergleiten.
Fahrzeuge steuern
Wenn wir schon beim Thema Bewegungsformen sind: ein weiterer Knaller bei Tribes2 sind die vielen Fahrzeuge¸ die man mit seiner Figur besteigen kann. Da gibt es Motorradähnliche Düsen-Gleiter¸ fliegende Panzer und Kommandozentralen - aber auch schnelle Düsenflugzeuge¸ Bomber und Lufttransporter. Besteigt man eines dieser Fahrzeuge als Fahrer¸ so ändert sich der Bildschirm in eine Cockpitansicht und alle Bewegungen steuern das Fahrzeug. Andere Figuren können darüber hinaus das Fahrzeug benutzen oder besteigen - und natürlich beschießen!
Diese Fahrzeuge findet man - wie auch Waffen¸ Munition und allerhand anderer n&uuuml;tzlicher Ausrüstungsgegenstände (Schilde¸ Tarnfelder¸ ...) dort¸ wo der Planer der Map (Landkarte) die Sachen plaziert hat.
Auf der Map finden sich darüber hinaus aber auch Gebäude (Türme¸ Brücken¸ etc.) und Einrichtungen¸ wie z.B. Geschütztürme¸ Radar und Generatoren.
Die Palette der kleinen Gemeinheiten ist noch lang¸ Denn Tribes 2 ist ein reines Kampf- und Schlachtenspiel.
Solo-Spiel
Bei Tribes 2 hat man sich auf das vernetzte Spiel konzentriert. Es gibt 5 recht einfach gestaltete Solo-Missionen¸ bei denen man sich an die Steuerung gewöhnen und mit den Gegenständen¸ Fahrzeugen und Gebäuden vertraut machen kann.
Für Spieler¸ die sich nicht regelmäßig mit Freunden treffen und im LAN spielen oder längere Sessions über das Internet bestreiten¸ lohnt sich Tribes 2 sicherlich nicht!
Battle-Freaks mit T-DSL Flatrate hingegen werden im Netz und auf LAN-Parties auf eine große Comunity treffen und können sich in geradezu epische Schlachten stürzen. Die Software bietet reichlich Tools für Comunities. Foren-¸ EMail-¸ News- und Chat-Server gehören zum Standard - natürlich auch die Suche nach anderen Spielern.
Es gibt verschiedene Schlachten-Typen. Z.B. Eroberung der Fahne; Verteidigung eines Gebäudes; Gemetzel u.a.
PC-Ausstattung:
Tribes 2 braucht (PC-) Muskeln!!! Der Rechner kann eigentlich gar nicht gut genug sein¸ denn mit steigener Performance¸ verbessert sich auch das Resultat auf dem Bildschirm. Eine gute 3D-Karte¸ ein schneller Prozessor (mind. P II) und 64 MB Ram müssens schon sein. Mehr Performance bedeutet mehr Spielspaß.
Anmerkung:
Bei meiner Grafikkarte "NVIDIA Riva TNT2 64" hatte der Grafiktreiber Probleme die Landschaft fehlerfrei darzustellen und blendete unmotiviert graue Polygone ein. Dieser Fehler trat bei anderen Grafikkarten im Bekanntenkreis nicht ein. Vermutlich findet der Suchende dazu schon Treiber-Updates im Netz.
Fazit:
Tribes 2 holt zwar nicht die Sterne vom Himmel (tolle Grafik findet man heute bei fast allen neuen Ego-Shootern) aber die Umsetzung der Fahrzeugsteuerung und die Möglichkeit mit 64 Spielern gegeneinander anzutreten¸ machen aus diesem Spiel etwas Besonderes.
Wer auf seiner nächsten LAN-Party mal nicht 8er-Gruppen aufteilen will¸ sondern alle anwesenden Spieler in ein Spiel einklinken will¸ ist bei Tribes 2 genau richtig.
Wer mit weniger Spielern auskommt und auch lieber mal Solo spielt¸ sollte sich aber besser auf das aktuell sehr günstige "Half-Life Generation"-Paket (ca. 55 DM) stürzen.
Dogio the Witch |