Hobbits haben kurze Beine
(nichtmenschliche SpF im Spiel)
1995-01
HOBBITS HABEN KURZE BEINE
oder: nichtmenschliche SpF im Spiel
Wer hat nicht schon mal mit dem Gedanken gespielt¸ einen nichtmenschlichen Charakter bei Midgard zu spielen... ...bei mir war's spätestens soweit¸ als ich den "Herrn der Ringe" in meine Fantasy-Bibliothek aufgenommen habe (ich kannte das Buch schon vorher¸ habe aber erst zugegriffen¸ als die Paperback-Ausgabe in einem mir wohlbekannten Buchladen im Angebot war...). Nachdem ich Tolkiens Meisterstück zwei- oder dreimal nacheinander "verschlungen" hatte¸ stand mein Entschluß fest: Als nächste Spielerfigur nehme ich einen Halbling ! Soweit¸ so schlecht¸ erst als mein guter¸ alter Assassine Yandshiva im "Sturm über Mokattam" den Geist aufgab¸ stand mir nichts mehr im Wege¸ doch¸ achje¸ meine Würfel ergaben anfangs Alles¸ nur keinen spielbaren Hobbit... Da zu dieser Zeit in meiner zweiten Gruppe ebenfalls neue Figuren ausgewürfelt wurden (die alte Gruppe ging "in Rente")¸ und zwei der beteiligten ebenfalls Nichtmenschen spielen wollten (Zwerg und Elf¸ interessanterweise in einer Gruppe kicher)¸ begann ich mich mal ein wenig mit den regeltechnischen Vor- und Nachteilen der entsprechenden Charaktere zu beschäftigen. Folgendes fiel mir sofort auf: | |
Elf:
Elfen-Spielerfiguren haben auf den ersten Blick nur einen Nachteil: Die (geringfügige) Verringerung der EP. Ansonsten ist ein Elfen-Charakter geradezu ideal für Spieler¸ die ein "Werte-Monster" auswürfeln wollen: Mindestwerte allerorten¸ erhöhte Resistenzen und zualledem einen Extra-LP. Welche Auswirkungen das automatisch erfolgreiche "Erkennen des Wesens der Dinge" haben könnte¸ daran hab' ich damals noch gar nicht mit allen Konsequenzen denken können...Zwerg:
Klein¸ stark¸ breit¸ das hatte ich mir ja schon früher denken können¸ auch die schon sprichwörtliche Goldgier ...Gnome:
Nun¸ da haben wir doch schon unseren Nachteil (und den find ich wirklich OK und angemessen): Der Zwang¸ einen Hort anzulegen. Auch wenn es in höheren Graden (und bei teuren Wertsteigerungen) schon mal ein ganzer Batzen Geldes ist¸ den die Zwergen-SpF beiseitelegen mu߸ wiegt das doch in meinen Augen die Zwergen-Vorteile (zusätzlicher LP¸ min-St etc) auf. EINEN Vorteil hab' ich allerdings nicht ganz verstanden: Wie man nämlich einem Volk¸ das im Norden unter tausenden (bekannterweise absolut abergläubischen und magiehaßenden) Waelingern lebt¸ eine erhöhte Resistenz auf physische und vor allem auf psychische Zauber geben kann...
Nebenbei: In der gesamten Fantasy-Literatur findet man die besten und kunstfertigsten Schmiede unter dem Zwergenvolk¸ warum also die Begrenzung der Geschicklichkeit...?
Oje¸ dachte ich mir gleich: Gnome sind wohl in keinem mir bekannten Werk der einschlägigen Literatur die absoluten Sympathieträger¸ wer wird wohl je solch einen Knilch als Spielerfigur haben wollen...Hobbits:
Gut¸ die Mindestboni für Abwehr und Resistenzen sowie die nicht unbeträchtliiche Gifttoleranz haben so etliches für sich¸ auch die Tatsache¸ daß immerhin 10 verschiedene Typen von Abenteurern möglich sind¸ aber eine Verringerung der LP- Basis um 4 und ein AP-Abzug von 3Grad sprechen doch deutlich für die "Kurzlebigkeit" (im wahrsten Sinne des Wortes) einer solchen Figur (ein durchschnittlicher Gnom kommt auf 9-10 LP¸ aber man stelle sich nur den Gr6-Gnomenmagier mit seinen ca. 10 AP (!) vor: Ein Zauber¸ und tschüß....).
Eine nichtmenschliche Rasse¸ die nach längerem Überlegen doch gar nicht so übel ist: Eine (als Kämpfer) durchaus spielbare Mischung¸ irgendwo zwischen Mensch und Gnom¸ und (gerade aus dem "Herrn der Ringe") ziemlich ausgiebig charakterisiertes Volk. Die hohen Resistenzen¸ die Mindest-Ge und die Anfangswerte im Schleichen und Tarnen werden durch die verminderten AP (-2Grad) einigermaßen gut aufgefangen. Für Halblings-Zauberer gilt hier allerdings das Gleiche wie für die der Gnome: Die AP reichen für nur lächerlich wenige Anwendungen¸ wirklich "teure" Sprüche (im AP-Aufwand) fallen für Hobbit-Zauberer wahrscheinlich ganz aus...Bis dahin
...nice dice¸
Webster |