Gestatten, mein Name ist... Der Graue
1994-12
<TITLE> Midgard Digest Nr. 15 - Der Graue
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"Der Graue"
Gestatten, mein Name ist...
Ja, der Graue und nur noch der Graue. Meine Zeit als "Der schwarze Panther" sind nun mit 51 Lebensjahren langsam zünde. Meine Kräfte schwinden und meine Familie will einen Vater. Doch von meiner Zukunft will ich nicht erzählen, sondern von meiner Vergangenheit:
Meine ersten Erlebnisse hatte ich, als ich
meinen Lebensunterhalt in einem tödlichen Stierkampf beweisen mußte. Doch der
karge Lohn wurde durch Diebe vereitelt, die sich in die Wüste absetzen. Schnell
hatten meine erfahrenen Begleiter die Schurken eingeholt und stellten sie zum
Kampf. Ein Glatzköpfiger, der jeden Abend in der Wüste Wasser vom Himmel
fallen ließ, segnete mich im Namen eines Gottes, und so konnte ich die
ganze Gruppe retten:
Trotz völliger Erschöpfung traf mein Dolch immer und immer wieder... Naja, das war was für mich und ich beschloß bei diesen Sonderlingen zubleiben, die scheinbar sehr reich waren. Alles war besser als dieser Stierkampf! So blieben wir zusammen und ich nahm den Glauben an "Ylathor" an, pries ihn und lebte nach seinem Geboten. Nur mit Dolche kämpfend war das Söldnerleben nicht einfach. Inzwischen hatten wir in Eschar eine kleine Insel als Lehen erhalten und bauten einen Seefahrerstützpunkt auf. Als Retter der Fürstentochter wurde ich zum Ritter ernannt und mir wurde die zweite Tochter des Fürsten zur Frau versprochen. Der Hochzeitstag wurde zu einem Schicksalstag für mich: Zuerst bekam ich einen kleinen schwarzen Panther, der mich lange treu begleitete; ein Lebenstrank und magische Waffen! |
© by Maggie Wang (mehr Bilder) |
Doch dann bekam ich fast einen Pfeil ins Herz, als wir auf dem großen Versammlungsplatz das Ereignis feierten. Ein irrer Priester tötete meine Braut und voller Wut tötete ich grausam die Täter. Lange trauerte ich um sie, die kleine Flötenspielerin. Noch heute spiele ich auf ihre Flöte ihre Lieder und meine Klagen. In tiefen Verliesen und Gräbern tat ich manche Gunst für Ylathor, doch was tat dieser? Auf der Feier des Abschlusses der Sicherungen unserer Insel explodierte ein Vulkan und nahm über 300 Tote mit ins Grab. Auch zwei meiner Kinder starben in der folgenden Flutwelle, die die Küste traf. Meine zweite Frau, eine Adlige Alchimistin und ich waren in tiefer Trauer und ich fühlte, daß Ylathor nur zum Lenken von Gläubigen erfunden wurde.
Ich adoptierte einen Kameraden, der schon lange mit mir als guter Kämpfer ausgezogen war: Johann, der Barbar aus dem Norden. Mit bloßer Hand konnte er den Fenris packen und so stand er mir in nichts nach. Zusammen bauten wir ein zweites Lehen auf. Doch dann schlug das Schicksal ein zweites Mal zu: Johann wurde von einem goldenen Reiter mit einer Lanze ermordet! Dieser zweiter Schicksalsschlag war für mich fast zuviel. Von dem Aufbau von Städten hatte ich genug und ich gab das Lehen an meinen Sohn Jim ab, der nach Drängen meiner Frau zum Magier ausgebildet wurde. Jim erzählte mir viel von magischen Dingen und ich kannte die Zauber meiner Gefährten, die diese auf ihre Götter oder Geister zurückführten. Was für ein Quatsch! Die eigene Kunst, auf die kam es an. Also wollte auch ich diese Künste erwerben. Nach langer Suche fand ich einen alten Mann in einem Turm, der mich privat unterrichtete. Ich hatte viel Spaß mit diesen Zaubersalzen und anderen Sprüchen wie Macht über Unbelebtes oder Feenzauber. Meine Ausbildung als Meister des Dolches hatte ich schon vor der Lehre beendet und auch mancher Meisterringer konnte mir nichts mehr beibringen. Jetzt war ich der Graue. Nur noch selten kam ein Panthersprung auf einen Gegner. Neue Kameraden, die die Toten in unseren Reihen füllten, stellten sich in die erste Reihe. Mein Zaubertalent konnte ich auch durch einer teure Nachausbildung erhöhen. Jetzt nenne ich mich manchmal der Mächtige und Weise, wie ein Astralwesen mich einmal bezeichnete. Insgesamt bin ich eigentlich mit meiner Karriere vom Stierkämpfer zum mächtigen und weisen Magier mit erblichem Freiherrentitel zufrieden. Ich habe hier vor dem Toren der Stadt ein gut laufende Badehaus und zwei nette Töchter. Ein Kamerad betreibt neben mir eine Gaststätte und ein anderer, den ich als sechsjähriger aus den Händen eines Todesgottes entriß, ist nun ein stolzer Soldat. Die Fürstin kenne ich gut und oft konnte ich ihr helfen. Im Alter jetzt treibt es mich nur noch manchmal in die Welt hinaus, um wichtiges über die Magie und ihre Beschaffenheit zu erfahren. Es ist dann wie eine zweite Jugend: Meine Späße kann ich durch meine Akrobat-Ausbildung und Gesangsausbildung bestens ausspielen. Mancher Barde wurde schon von mir im Sängerwettstreit geschlagen!
Also dann, bis bald und laßt Euch nicht von wandernden Priestern reinlegen, die erzählen, das sein Gott alles kann. Du selbst kannst es, wenn du es nur gut genug gelernt hast.
"Der Graue" - Söldner/Hexer - Gr.11
ST 100 | GE 91 | KO 85 | IN 100 | ZT 31 | |
AU 16 | PA 17 | SB 66 | RW 97 | HGW 84 | B 30 |
KAW:16; Alter:51; Gestalt:breit/groß (183cm/99kg);
Abwehr: +16; Zaubern:+20
Spezialwaffe: Dolch+19;
Scharfschütze: Wurfmesser+14;
waffenloser Kampf +16; großer Schild+8; Morgenstern+12; Bogen+13;
Langbogen Grundausbildung OK; Rechnen; Giftmischen+9; Erste Hilfe;
Stimmen nachahmen+19; Zauberkunde+9
Macht über die Sinne; Macht ü. das Selbst (beide +2); Macht ü. Unbelebtes; Feuerkugel; Eisiger Nebel; Unsichtbarkeit; Kampfsalze; Rauchsalz; Funkensalz; Feenzauber; Schmerzen; Dinge wiederfinden; Macht über magische Wesen; Tierisches Handeln; Handauflegen; Beschleunigen; Geistesschild; Elementenwandlung; Todeshauch; Bannen von Zauberwerk; Stille
LP: 17; AP: 63;
Goldschatz: 18000
Artefakte:
Ring: Sehen in Dunkelheit - Ring gegen magisches Feuer 15%
2 gute Heiltränke - Talismane(+4) - Dolch* (+2/+2), der nur dem Grauen bei
Benutzung einen Kettenrüstungsschutz gibt.
5W6 Einnahmegift (eigentlich Gegengift nach einem Stachelhieb eines
Riesenskorpions; wirkt sofort) - zerlegbare Ballista 4W6
Hendrik 'Panther' S. Röpcke |