Nordcon Nachbericht
2000-01
oder: der Nordcon Nachbericht
Na¸ dieser - und damit mein erster - Nordcon war wahrlich ein orkischer Convent. Obiger Schnappschuß gelang mir im etwa 5 Fußminuten entfernt gelegenen Schnellrestaurant¸ wo ich mich mit gesunder Leibeskost¸ sprich einem Mega-Maxi-Menue konservierte.
Aber nicht nur die Nähe zu einem Schnellrestaurant machte dieses Rollenspiel-Treffen der Vereine Die Loge und Störtebekers Erben so interessant¸ sondern natürlich vor allem die schier unüberschaubare Zahl von Programmpunkten¸ für die eigens ein 30 A5-Seiten starkes Programmheft erstellt wurde. Überall traf man (und das ist noch gewöhnlich) auf die verschiedensten Spielrunden und Systeme¸ aber auch auf zahlreiche Workshops und Vorträge. Ungewöhnlich viele bekannte Namen stellten sich den Fragen der Öffentlichkeit oder plauderten aus dem Nähkästchen. Wer stets neugierig auf die Zukunft namhafter Systeme wie DSA¸ Midgard oder die World of Darkness schaut¸ erfuhr in den entsprechenden Foren einiges über die Arbeit der Autoren und Verlage.
Eine schöne Skaven-Gewandung |
Alkoholiker-Live-Bloodbowl !? |
Die Location des NordCon ist das Hamburg-Haus¸ dessen zahlreiche Räume und Säle für die Dauer des Cons mystische Namen wie Zinn-Friedhof¸ Düstertrakt und Schattenhof erhielten. Auf der großen Wiese vor dem verwinkelten Gebäude wurde eine Zeltstadt errichtet¸ in der sich nicht nur die drei Zelte für kleinere Vorträge fanden¸ sondern auch verschiedene Versorgungsstätten für Getränke¸ feste Nahrung und Kleidung. Jenseits der Grenzen dieses ebenfalls streng bewachten Con-Bereichs tummelten sich viele LARP'er und andere Naturfreunde auf dem Rest der großen Wiese. Hier wurden später nicht nur Schaukämpfe sondern auch Live Jugger¸ eine Form des Kampf-Ballspiels¸ angeboten.
Erstaunlich war die hohe Zahl der Gewandeten¸ was vielleicht am deftigen Einritt lag¸ der sich dadurch mindern ließ. Die Stimmung war dadurch natürlich ziemlich gut¸ weil es - wie man an Skaven und Ritter (o.) und der Schamanin (u.) sieht - ziemlich viel zu bestaunen gab.
Der Eingangsbereich des NordCon (rechts) mit Zeltstadt (links)
Eine holde Schamanin | Zwei Barden beim Spiel in der Zeltstadt (o.) und zwei Gewandete Besucher an der Wiese (u.)
|
Der Mystische Markt im Inneren des Hamburg-Hauses bot zahlreichen Verlags- und Händler-Ständen platz. Aber auch Vereine wie die GFR und der ADRV durften für sich und das organisierte Verbre... äh ... den organisierten Spielspaß werben. Neben Rollenspielen wurden auch Getränke¸ Computerspiele und natürlich Trading-Cards und Tabletops angeboten. Auch Künstler stellten aus und sogar die Newsgroup DRSRM hatte einen eigenen Treffpunkt.
Wer sich durch die zahlreichen Gänge¸ Räume und Säle des Hamburg-Hauses arbeitete¸ stolperte über zahlreiche Spielrunden. Zahlreiche Turniere lockten die wettbewerbsgeilen Tabletopper und Kartenspieler¸ die sich in den größeren Sälen tummelten.
Auch die Gilde der Fantasy-Rollenspieler war vertreten und versuchte für's Hobby zu begeistern
| Hohe Monoliten bei WH40k
|
Whow¸ die Pyro-Show war echt sehenswert. Zwar gab's ein paar Anfängerfehler wie fallengelassene Fackeln und versengte Lippen *Autsch*¸ aber die Feuer-Artisten waren wirklich rundum sehenswert. Ich bin sehr froh¸ daß mir die beiden unten gezeigten Photos so gut gelungen sind.
Eine echte Attraktion waren die Feuerspucker¸ die die Nacht erleuchteten. Etwa 30 Minuten lang ging die Show mit Feuer- bällen und jonglierten Fackeln. |
Da der Con am Samstag Abend leider um 22:00 Uhr dichtmachte¸ gab es neben Schlafen und Reeperbahn zwei Alternativen. Die eine (von mir genutzte) war die Mittelalter-Nacht im Headbangers Ballroom¸ einer Clubdisco am Hamburger Hafen. Einmal abgesehen davon¸ daß ich Cons mit Nacht-Unterbrechung scheiße finde¸ war die Fete eine gute Alternative¸ zumal man mit NordCon-Stempel freuen Eintritt hatte. Es wurde heftigst getanzt und auch die kalten Getränke wurden eifrig konsumiert.
Um 5 Uhr wurden wir mit den letzten Gästen rausgekarrt und schauten uns noch den 5 Fußminuten entfernt gelegenen Fischmarkt an¸ wo auch die Party-Markthalle zu finden war.
Die Theke war dicht umlagert (o.)
| Drei gepflegte Dunkle¸ bitte ... charmante Bedienung¸ kühles Bier |
Ekstatischer Tanz bis zum Umfallen | Da fällt mir nichts mehr zu ein ... :-) |
Unfreundliche Orga
Leider nahmen es die Tür-Orks am nächsten morgen besonders genau ("Wir haben unsere Befehle!"). Auch Erklärungsversuche ("Jungs¸ ich hab um 10 Uhr einen Workshop und würde mich gerne vorher frischmachen...") halfen nichts - kein Normalsterblicher durfte die heiligen Hallen vor 10 Uhr betreten. Für jemanden¸ der nicht gerade eben aus der Hoteldusche gestiegen ist und ein stark frequentiertes Freigelände-Dixi-Klo nicht als Alternative für die Morgentoilette betrachtet¸ ein einziges Fiasko. Tja¸ die beste Orga kann an dummen Helfern scheitern.
Was bleibt als Fazit?
Das Angebot des NordCon war echt klasse (mein Kompliment für die Vor-Orga!)¸ auch wenn die angestrebten 2500 Besucher wohl eher ein frommer Wunsch waren. Ich vermute mal¸ daß dieser Con am Samstag höchstens 1000 Besucher und am Sonntag wohl weitaus weniger hatte¸ aber die konnten sich dafür in dem weitläufigen Gebäude und Freigelände umso besser verteilen.
Hätten mir (und vielen anderen) nicht die beiden Türstopper den Sonntag-Morgen versaut... wer wei߸ vielleicht würde ich sogar nochmal wiederkommen. Aber auch die generelle Abfertigung beim Einlaß und der "Truppentransport inkl. Kommando-Gebrüll" (Zitat einer Besucherin) zu den Schlafplätzen während die Pyro-Show noch lief¸ sorgten für Unbehagen und bitteren Beigeschmack. Eine chaotische Orga (hey¸ jeder macht mal Fehler!) wird ja meist gutmütig übersehen¸ aber übelgelaute und großkotzige Ordnungswächter sind noch nie eine gute Eigenwerbung gewesen. Sorry an Jan Timm¸ den fähigen Kopf der Orga - aber das war mein erster und mit Sicherheit letzter NordCon. |
Dogio the Witch |