Vorkoster
Als die Pest im Jahr 1534 seine Mutter dahinrafft und sein Bruder die gesamte Schafherde erbt¸ muss der junge Ugo DiFonte die grünen Hügel seiner umbrischen Heimat verlassen und sich als Holzknecht verdingen. Das erweist sich als Glücksfall: Ugo wird wie ein Sohn im Haus eines Bauern aufgenommen und verliebt sich sogleich in dessen bildschöne Tochter. Das Glück mit Elisabetta währt jedoch nicht lange. Die junge Frau stirbt bei der Geburt ihrer Tochter Miranda. Ugo ist verzweifelt¸ aber das hübsche Mädchen¸ das Elisabetta wie aus dem Gesicht geschnitten ist¸ tröstet ihn in seinem Kummer. Als fürsorglicher Vater setzt Ugo alles daran¸ Miranda Entbehrungen zu ersparen. Aber es will ihm nicht gelingen. Der Hunger wird zu ihrem ständigen Begleiter¸ und Ugo weiß in seiner Not nicht mehr ein noch aus. Das ändert sich erst¸ als der Herzog von Corsoli während der Jagd auf Ugos armselige Behausung stößt. Der despotische Herrscher befiehlt Vater und Tochter in seinen prächtigen Palazzo¸ wo er U go zu seinem Vorkoster bestimmt. Was zunächst paradiesisch anmutet¸ entpuppt sich als eine der gefahrvollsten Aufgaben bei Hofe. Giftanschläge auf den verhassten Fürsten sind die Regel¸ und Ugo erfährt zu seinem Entsetzen¸ dass sein Vorgänger mit abgeschlagener Zunge tot im Festungsgraben liegt... Wie Ugo sich aus dem unbedarften Burschen in einen charmanten Höfling verwandelt¸ der alle Intrigen durchschaut und gewitzt abzuwehren wei߸ das wird mit Spannung und Farbe erzählt. Wobei die Düfte zahlloser landestypischer Speisen Ugos Lebensgeschichte ebenso würzen wie die Angst des Vorkosters¸ der sich angesichts üppiger Bankette bald nach einer einfachen - ungefährlichen - Mahlzeit sehnt. Und dem der Hunger nach Freiheit und das Verlangen nach Liebe einen gewagten Plan eingeben.