War of the Worlds
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Im Radio berichtet eine aufgeregte Stimme vom Aufschlagen eines geheimnisvollen Meteoriten und von der Landung der Marsmenschen in New Jersey. Zeitweilig überschlägt sich die Stimme des Reporters¸ Sirenen heulen¸ Verkehrslärm wächst immer weiter an. Die Staatspolizei rast zum Ort des Geschehens¸ zufällige Hörer der Sendungen unterrichten Nachbarn und Verwandte von der schrecklichen Invasion. Doch die vermeintliche Reportage war nur ein Hörspiel¸ ein genialer Halloween-Scherz.Das Hörspiel The War of the Worlds stammt aus dem goldenen Zeitalter des American Broadcasting. Als es 1938 im amerikanischen Rundfunk gesendet wurde¸ löste es eine Massenpanik aus. Viele Hörer nahmen die 'Reportage' für bare Münze. In vielen Städten der USA flüchteten Männer¸ Frauen und Kinder vor Dingen¸ die nur in ihrer Phantasie existierten. Innerhalb von fünfundvierzig Minuten realer Zeit waren die eindringenden Marsmenschen angeblich imstande¸ von ihrem Planeten zu starten¸ auf der Erde zu landen¸ ihre Vernichtungsmaschinen aufzustellen¸ unsere Armee zu schlagen¸ Verkehrsverbindungen zu unterbrechen¸ die Bevölkerung zu demoralisieren und ganze Landstriche zu besetzen. In fünfundvierzig Minuten! Orson Welles beschrieb Peter Bogdanovich die Situation: 'Zwanzig Minuten nach Sendebeginn hatten wir lauter verstörte Polizisten im Regieraum. Sie wussten nicht¸ wen sie ‐ und warum ‐ festnehmen sollten¸ aber sie gaben dem Rest der Sendung das gewisse Etwas. Uns dämmerte allmählich ‐ während wir uns mit der Zerstörung von New Jersey weiter abplagten ‐ ¸ dass wir die Zahl der Spinner in Amerika unterschätzt hatten.' Um so mehr erfreut die köstliche Abmoderation Wells'¸ in der er sich über diese Hörer lustig macht.