Gottes Feuer
Eine kleine Stadt in Portugal. Der Inquisitor Pessoa kommt wie jedes Jahr auf seiner Rundreise dorthin und muß feststellen¸ daß einige Menschen dort seltsame Dinge gesehen haben oder gesehen haben wollen. Pflichtbewußt leitet er eine Untersuchung ein und muß erkennen¸ daß die Leute sich anscheinend nicht alles eingebildet haben¸ denn er macht zwei seltsame Gefangene -- Wesen¸ die keine Menschen sind¸ aber auch zu keiner bekannten Tierrasse gehören. Es entbrennt ein tiefer Streit¸ ob es sich um Dämonen oder Engel handelt¸ denn verschiedene Frauen der Stadt treffen mehr als unterschiedliche Aussagen darüber. Als dann der geisteskranke König Afonso glaubt¸ den auf die Erde gestürzten¸ sterbenden Gott gefunden zu haben¸ der in Farben zu ihm spricht¸ und der Großinquisitor Gomes ein groß angelegtes Inquisitionstribunal ins Leben ruft und dabei anscheinend immer mehr den Verstand verliert¸ nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Patricia Anthony zeichnet ein detailgetreues Bild der grausamen Inquisition des 17. Jahrhunderts¸ in das sie sanft die Elemente der Science-fiction einfließen läßt. Sie zeigt das Verhalten von Menschen¸ die sich anmaßen¸ im Namen Gottes zu handeln und keinerlei Widerspruch dulden -- selbst wenn Dinge geschehen¸ die sie nicht verstehen. Dieses Buch ist jedem zu empfehlen¸ der gerne über diese Epoche liest und dem Phantastischen nicht abgeneigt ist. Es ist kein knallharter SF-Roman und auch keine rein historische Erzählung¸ auf jeden Fall aber eine interessante Mischung¸ die zum Nachdenken auffordert. --Tina Dobosch