Erbe des Königs Gudu
Aus der Amazon.de-Redaktion: Das vorliegende Buch bildet die zweite Hälfte eines mystisch-fantastischen Großromans¸ dem Opus magnum der katalanischen Erzählerin Ana María Matute. Band eins¸ Der vergessene König Gudú¸ beschreibt den Aufstieg des Königreiches Olar zu einer veritablen Großmacht. Gudú ist es trotz widrigster Umstände gelungen¸ das Erbe des ruhmreichen Volodius anzutreten. Allerdings möchte er nicht im Schatten seiner Vorfahren ausharren¸ er beabsichtigt¸ der bedeutendste Herrscher in der Geschichte seines Landes zu werden. Doch zuerst gilt es¸ eine seinem Ruf angemessene Königin zu finden. Ardid¸ die Königinmutter¸ macht sich auf den Weg zur legendären Insel Leonia. Dort fließt Wein wie Wasser¸ und Männer wie Frauen sind von traumhafter Schönheit. Nachdem Ardid selbst noch einmal eine zweite Jugend erlebt hat¸ kehrt sie mit der jungen Gudulina (!)¸ Tochter der Königin Leonia¸ nach Olar zurück: Sie soll Gudú einen Thronfolger schenken. Nach anfänglicher Begeisterung über sein willfähriges Weib wendet sich Gudú jedoch bald wieder seinem großen Traum zu. Immer mehr Zeit verbringt er im schwarzen Turm¸ wo er junge Männer zu 'Wölflingen' heranzieht¸ einer schlagkräftigen Truppe¸ mit deren Hilfe er endlich gegen die Steppenkrieger ziehen möchte. Denn Gudú weiß nur zu gut¸ dass sich in der Steppe sein Schicksal entscheiden wird. Und dort begegnet er schließlich auch der weithin gefürchteten Königin Urdska. Die beiden Gudú-Bände lesen sich nicht so sehr wie Fantasy-Epen Tolkien'scher Prägung¸ sondern eher wie mittelalterliche Heldensagen. In ihrem Mittelpunkt stehen unfassbar schöne Frauen und maßlos grausame Männer¸ die ihr Leben unerreichbaren Zielen opfern¸ als würde ihr Wille von allmächtigen Göttern gelenkt. Gibt man sich Ana María Matutes Erzählfluss hin¸ wird man geradezu in einen Mahlstrom aus Worten gerissen. Nicht jeder wird der eigenwilligen Faszination dieser Bücher erliegen. Wen sie jedoch ansprechen¸ der hat die sprichwörtlichen Schmöker für lange Winternächte gefunden. --Helge Basler