Die Uhrwerk-Orange
Allabendlich trifft sich der 16-jährige Alex mit seinen >>Droogs<< Pete¸ Georgie und Dim in der Korova-Milchbar¸ von wo aus sie zu ihren Beutezügen durch die nächtliche Grossstadt aufbrechen. Die vierköpfige Gang¸ die Nadsat¸ einen von Burgess genial konzipierten¸ slawisch geprägten Teenagerslang spricht¸ wird von pathologischer Gewaltlust getrieben. Der Roman beginnt mit der Schilderung eines Abends¸ an dem Alex mit seinen Kumpanen einen alten Mann auf der Strasse niederschlägt¸ ein Geschäft überfällt¸ in ein Privathaus eindringt und die Hausherrin brutal vergewaltigt. Alex' zunehmende Gewaltbereitschaft gipfelt am nächsten Abend in dem Mord an einer alten Frau. Alex kommt ins Gefängnis¸ wo es ihm gelingt¸ sich durch die Weitergabe von Häftlingsgeheimnissen bei dem Gefängnisgeistlichen anzubiedern. Als ein Zellengenosse von Alex nach einer Auseinandersetzung tot aufgefunden wird¸ erhält die Gefängnisleitung das Plazet des Innenministers¸ den Delinquenten einer noch unausgereiften Konditionierungs-Massnahme für Straftäter zu unterziehen. Als erster Proband soll Alex innerhalb von 14 Tagen zum gesetzestreuen Bürger umerzogen werden. Gefesselt und unter dem Einfluss von Medikamenten muss er sich zweimal täglich Filmaufnahmen von Folterungen und Tötungen ansehen. Tatsächlich bewirkt die barbarische Behandlung¸ dass Alex schon bei dem Gedanken an Gewalt Schmerz und Ekel zu empfinden beginnt. Doch seiner Abkehr vom Bösen liegt keine freie moralische Entscheidung¸ sondern lediglich eine Programmierung zugrunde. Er wird zutiefst verstört aus dem Gefängnis entlassen. Nach der Abweisung durch seine Eltern sowie der Misshandlung durch ein früheres Opfer und einen ehemaligen Bandenfeind wird Alex im Wahlkampf als politischer Märtyrer missbraucht¸ bis er einen Selbstmordversuch unternimmt. Um die Öffentlichkeit zu beruhigen¸ leitet die Regierung schliesslich Massnahmen zu seiner Rekonditionierung ein¸ und so findet sich der inzwischen 19-jährige Alex im letzten Kapitel in der Korova-Milchbar wieder¸ diesmal in der Gesellschaft seiner neuen >>Droogs<<. Am Ende jedoch verlässt er die Bar mit dem Wunsch¸ sich ein bürgerliches Leben aufzubauen und eine Familie zu gründen. Seine Abkehr von der Gewalt hat er nunmehr selbstständig vollzogen.