Blutvogt
Aus der Amazon.de-Redaktion: Im Klappentext als großer historischer Roman aus dem spätmittelalterlichen Berlin bezeichnet¸ ist dieses Buch eigentlich nur die Geschichte eines Scharfrichters¸ der mit viel Ehrgeiz nach oben will¸ um mit den Patriziern gleichgestellt zu sein. Da er gleichzeitig für seinen Beruf viel zu human ist¸ versucht er sich auch als Heiler und kämpft immer wieder mit diesem Konflikt. Der Autor hat sich Mühe gegeben¸ das Leben im Mittelalter darzustellen¸ und wer viel blutiges Gemetzel und derbe Geschichten mag¸ der kann sich an dem Buch erfreuen. Er arbeitet mit vielen Zitaten und übernimmt die zwar im Volksmund bekannten¸ jedoch nicht immer wahren Angaben¸ um den Eindruck der Authentizität und Seriosität zu erzielen¸ wenn er z.B. Hildegard von Bingen zitiert oder die Lüge 'Jus primae noctis' ('Das Recht der ersten Nacht') -- siehe auch: Das Lexikon der Fälschungen von Werner Fuld. Die Handlung des Buches¸ welche am Anfang eher einem Sittengemälde aus dem Mittelalter gleicht¸ wird am Ende immer verquaster und undurchsichtiger¸ als ob der Autor selbst auch von dem im Roman beschriebenen Bilsenkraut- und Alraunenrausch erfaßt wurde. Er entfernt sich immer mehr von der Realität und driftet in Legenden und Sagen ab¸ wobei er seine Hauptfigur am Ende als zukünftigen Gralsritter wiederaufleben läßt. --Lutz Dahm