Elric-Saga 4: Tochter der Traumdiebe
Die Handlung beginnt in Deutschland¸ mitte der 30er Jahre. Graf Ulric von Bek ist der Hüter verschiedener sagenhafter magischer Artefakte. Unter anderem auch ein schwarzes Schwert namens 'Rabenbrand'. Als eines Tages die aufkommenden Mächte der Nazis die Artefakte in gewahrsam nehmen wollen¸ leistet Graf Ulric Widerstand. Zeitgleich erlebt Elric von Melnibone¸ der tragischste aller Helden¸ in einer anderen Welt einen ähnlich Konflikt. Und so müssen beide Männer die Kräfte ihrer Schwerter vereinen¸ um eine Gefahr abzuwehren die das ganze Multiversum vernichten könnte. Antagonist der beiden Helden ist erneut Prinz Gaynor¸ der schon aus früheren Romanen der Elric-Saga bekannt ist. Diesmal erscheint der in der Inkarnation eines besessenen Nazi-Offiziers dem es nur darum geht die magischen Artefakte an sich zu reißen¸ um eine Welt abstrakter Ordnung zu schaffen.
Ulric bekommt Besuch von seinem ungeliebten Vetter Gaynor¸ der sich bei den Nazis hochgedient hat. Gaynor hat es offenbar auf Rabenbrand abgesehen -- doch das Schwert entzieht sich eigenmächtig seinem Zugriff. Die Flucht vor Gaynor gerät zu einer Moorcock-typischen Odyssee durch ein bizarres Multiversum¸ in dem sich Figuren aus seinen anderen Romanen bei ihren Gastauftritten die Klinke in die Hand geben. Für Moorcock-unkundige Leser macht das den Roman streckenweise schwer zugänglich. Trotzdem erschafft Moorcock eine stringente¸ schlüssige und nicht zuletzt spannende Geschichte¸ die lediglich zum Ende hin gewisse Längen aufweist¸ wenn sich eine ergebnislose Konfrontation mit Gaynor an die andere reiht. Zu den Minuspunkten zählt auch Moorcocks hemmungsloses Recycling eigener Stoffe: Das Halbfinale von Tochter der Traumdiebe ist nahezu komplett seinem früheren Roman Das ewige Schwert entlehnt. Besonders reizvoll ist dafür die Konfrontation zwischen dem humanistischen Ulric und seinem grausamen Alter Ego Elric. Tochter der Traumdiebe¸ bildet den Auftakt einer neuen Elric-Trilogie.