Der
Schlangenwald - nur mühsam ist ein Fortkommen möglich
gewesen auf der Ahnung eines Pfades, zwischen
mächtigen Bäumen und unter riesigen
Farnwedeln, die eifersüchtig das immerwährende
Halbdunkel des Tages behüten, durch dunklen
Tann, unter dessen Zweigen Pilze von beeindruckender
Größe ihren modrigfeuchten Lebensraum
finden. Ranken und Dornengestrüpp haben
die Handrücken blutig zerkratzt, wenn an
manchen Stellen das dichte Unterholz den Weg
zu überwuchern schien, die Stiefel haben
sich voll gesogen in unzähligen Lachen und
Rinnsalen, in die ein unachtsamer Fuß trat.
Und dann schmiegt sich am linken Wegesrand ein
erstes Haus in den Schatten dunkler Bäume, öffnet
sich urplötzlich der Wald auf eine fast
vergessene Lichtung. Milchiger Morgennebel steigt
auf von den taufeuchten Wiesen und hüllt
in seine kalte Umarmung die Häuser eines
einsamen Dorfes: Balichten. Sechs, neun, nein,
vierzehn Schemen sind es, die sich vor den Blicken
der Beobachter zu verbergen scheinen. Noch dringt
kein früher Laut, kein Lebenszeichen durch
den dunstigen Schleier, still liegt die Kirche
des Dorfes, still auch das Herrenhaus, das, schon
fast wieder auf der anderen Seite der Lichtung,
aus den Nebeln aufragt und das Dorf zu beherrschen
scheint. Keine Bewegung ist auf den Gassen zu
sehen.
Schließlich hallt ein dumpfer Axtschlag
durch das Schweigen, und ein nächster, und
wieder und wieder, als irgendwo in einem der
Hinterhöfe ein Holzhacker sein Tagwerk aufnimmt.
Willkommen in Balichten!
„Knarrende Häuser" ist das erste
Abenteuer der Reihe "Weygoras Legenden",
die vom Verlag Feder & Schwert, dem Herausgeber
der „Geschichten aus Illimas", betreut
wird.
"Weygoras Legenden" bieten Fantasy-Abenteuer,
spielbar nach allen Rollenspielsystemen, vor
sorgfältig ausgearbeiteten Hintergründen,
die sich vom erfahrenen Spielleiter jederzeit
auch in laufenden Kampagnen einsetzen lassen.
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