Ulric bekommt Besuch
von seinem ungeliebten Vetter Gaynor, der sich
bei den Nazis hochgedient hat. Gaynor hat es
offenbar auf Rabenbrand abgesehen -- doch das
Schwert entzieht sich eigenmächtig seinem
Zugriff. Die Flucht vor Gaynor gerät zu
einer Moorcock-typischen Odyssee durch ein bizarres
Multiversum, in dem sich Figuren aus seinen anderen
Romanen bei ihren Gastauftritten die Klinke in
die Hand geben. Für Moorcock-unkundige Leser
macht das den Roman streckenweise schwer zugänglich.
Trotzdem erschafft Moorcock eine stringente,
schlüssige und nicht zuletzt spannende Geschichte,
die lediglich zum Ende hin gewisse Längen
aufweist, wenn sich eine ergebnislose Konfrontation
mit Gaynor an die andere reiht. Zu den Minuspunkten
zählt auch Moorcocks hemmungsloses Recycling
eigener Stoffe: Das Halbfinale von Tochter der
Traumdiebe ist nahezu komplett seinem früheren
Roman Das ewige Schwert entlehnt. Besonders reizvoll
ist dafür die Konfrontation zwischen dem
humanistischen Ulric und seinem grausamen Alter
Ego Elric. Tochter der Traumdiebe, bildet den
Auftakt einer neuen Elric-Trilogie.
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